Gudruns Untermieter
Die F-Kandidatin Gudrun Sprenger-Ceolan vermietet in Salurn mehrere Wohnungen an Nicht-EU-Ausländer. Wie passt das mit den Leitlinien der Partei zusammen?
Von Matthias Kofler
Salurn ist die Gemeinde mit dem zweithöchsten Ausländeranteil in Südtirol. 2014 waren in der Unterlandler Ortschaft laut ASTAT 814 ausländische Staatsbürger ansässig. Das entspricht einem Bevölkerungsanteil von 21,7 Prozent. Tendenz steigend. Nur in Franzensfeste ist der Ausländeranteil noch höher.
Seit Jahren prangern die Freiheitlichen diese – aus ihrer Sicht – besorgniserregende Entwicklung an. Für die Blauen trägt die Politik der SVP dazu bei, dass sich viele Einheimische fremd im eigenen Dorf fühlen. Fraktionssprecherin Ulli Mair verschickte vor den Gemeinderatswahlen 2015 eine Pressemitteilung, in der sie Philipp Achammer und Arno Kompatscher „totale Wertelosigkeit“ vorwarf. „Aus informellen Kreisen weiß man schon längst, dass die SVP mit dem Gedanken spielt, Tür und Tor für Einwanderer zu öffnen. Künftig wird man wohl in allen Südtiroler Gemeinden mit einem höheren Ausländeranteil, also Bozen, Leifers, Franzensfeste, Mühlbach, Salurn, gezielt auf Einwanderer setzen und auch die Politik dahingehend abändern. Die SVP hat es längst auf neue Wählerschichten abgesehen und hat auch nicht mehr vor, eine Politik für die Einheimischen zu betreiben. Auf Südtirol wird einiges zukommen, sprich Gebetsräume, Forderungen nach Moscheen, Islamunterricht, Islamisierung und islamische Parallelgesellschaft“, wetterte Ulli Mair.
In der SVP-Zentrale staunte man daher nicht schlecht, als die Freiheitlichen ihre Liste für die Landtagswahlen präsentierten: Auf Platz 7 findet sich die Salurner Lehrerin Gudrun Sprenger-Ceoan, die mit den im Zuge der Operation „Runa“ von 2005 verhafteten Neonazis in Kontakt stand.
Brisant: Die Kandidatin vermietet seit Jahren in Salurn mindestens vier Wohnungen (einige SVP-Quellen sprechen von bis zu sechs Wohnungen) an Nicht-EU-Ausländer. Ceolan macht selber Geld mit Ausländern, obwohl diese laut den Freiheitlichen ein Problem darstellen. Wie passt das mit den Grundwerten der Partei zusammen?
Obmann Andreas Leiter Reber sieht hinter den Geschäftspraktiken der Salurnerin kein Problem und stellt sich schützend vor sie: „Unsere Kandidatin Frau Ceolan ist eine ehrenhafte, stets unbescholtene Kandidatin, die sich wertvoll einbringt. Jeder Bürger kann eine Wohnung an Menschen vermieten, die einen legalen Aufenthaltstitel haben und die Gesetze des Landes beachten. Wir Freiheitliche achten jeden Asylanten und Immigranten, der auf legalem Wege ins Land kommt und wie jeder Einheimische selbst für sein Fortkommen sorgt und seinen Beitrag für die Allgemeinheit leistet. Entschlossen stellen wir uns gegen die unkontrollierte illegale Einwanderung und das SPRAR-Programm, sowie gegen Menschen, die an den Gesetzen vorbei ihr Leben auf Kosten der Allgemeinheit einrichten wollen, unabhängig davon ob sie Einwanderer oder Einheimische sind.“
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Kommentare (17)
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andreas
„……, sowie gegen Menschen, die an den Gesetzen vorbei ihr Leben auf Kosten der Allgemeinheit einrichten wollen, unabhängig davon ob sie Einwanderer oder Einheimische sind.“
Warum nominieren sie dann den Rentenpius?
besserwisser
vermisse heute die tägliche pressemitteilung der fh? sind die alle am meer mal rasten?
pingoballino1955
Die Freiheitlichen sind sich anscheinend nicht bewusst,dass der „Rentenpius“(übrigens tolle Betitelung:Kompliment) ihnen mehr schadet ,wie nützt,wenn es nicht so sein sollte,dann sind die Südtiroler Wähler/innen echt:sorry bescheuert!
guyfawkes
„…und wie jeder Einheimische selbst für sein Fortkommen sorgt und seinen Beitrag für die Allgemeinheit leistet.“
Die Einheimischen sind nicht nur die Besten in Alles; laut Leiter Reber sind sie auch allesamt nicht krank, nicht beeinträchtigt, nicht zu alt oder zu jung zum arbeiten – so gesehen regelrechte ÜBERMENSCHEN! (Manchen Freiheitlichen dürfte allerdings der Begriff „Herrenmensch“ geläufiger sein.)
pingoballino1955
Jetzt kommt Team Köllensberger,der wird den Parteien ordentlich Dampf machen,da bin ich mir sicher!!!! Da geht einigen jetzt schon der A………………………..
stefanrab
Wenns um Geld geht zeigen die Blauen ihr wares Gesicht.
Ich sage nur Rentenskandal
florianegger
Als AIRBNB-Vermieterin wäre sie eine angesehene Frau und hätte mehr Geld verdient. So geht s mittlerweile, wenn man an Familien vermietet.
tiroler
Airbnb ist gegen die heimische tourismzswirtschaft und gegen hgv und gemeinden weil schwarz. Das müssten sie als gemeindereferent schon wissen