Meran zieht an
Der Immobilienmarkt in Meran und Umgebung boomt. Immer häufiger kommen die Käufer aus dem Ausland. Die Preise für Top-Lagen belaufen sich mittlerweile auf etwa 5.000 Euro pro m².
von Karin Gamper
Der Weltruf Merans als Kurstadt, die landschaftliche Schönheit und das sichere Lebensumfeld: das sind die drei Faktoren, die auf Investoren aus dem Ausland wie ein Magnet wirken. Immer mehr kaufkräftige Deutsche, Schweizer und Österreicher erwerben in Meran und Umgebung eine Immobilie – meist im hochpreisigen Segment.
Der aktuelle Marktreport der international tätigen Makleragentur Engel&Völkers liefert dazu einige Daten. So nehmen die Vertragsabschlüsse seit ungefähr zwei Jahren im Raum Burggrafenamt rasant zu. Die Verteilung zwischen einheimischen und ausländischen Käufern liegt derzeit ausgewogen bei etwa 50 Prozent. Der Großteil der Käufer aus dem Ausland stammt aus dem deutschsprachigen Raum.
Besonders gefragt ist als Standort Obermais, mit seinen herrschaftlichen Villen und Ansitzen, gefolgt von den umliegenden bevorzugten Stadtteilen Meran wie Untermais, das eher als ruhige Wohngegend in Stadtnähe geschätzt wird. Aber auch die Altstadt, die Zonen unterhalb des Tappeinerweges, sowie die Panoramalagen in Dorf Tirol und Schenna finden derzeit reißenden Absatz.
Wer sind die Käufer? Laut Engel&Völkers handelt es sich zum Großteil um Ehepaare mittleren oder fortgeschrittenen Alters, um kapitalkräftige Unternehmer und um Touristen, die sich seit jeher mit der Gegend verbunden fühlen. Vertreten sind auch Investoren, die große Immobilien erwerben, um sie zu sanieren bzw. zu entwickeln und dann wieder veräußern.
Welche Preisklassen sind bei E&V gefragt? Am meisten verkauft werden derzeit Wohneinheiten bis zu 1 Million Euro. Bevorzugt werden dabei Attikawohnungen mit über 100 m² Wohnfläche. Es folgen Wohnhäuser oder Villen, deren Wert auch über 2 Millionen Euro liegt. Nachfrage – wenn auch in geringerem Maße – besteht zudem für Schlösser oder Designer-Immobilien.
Die Verkaufszeiten richten sich nach der Lage: Premiumlagen sind innerhalb von 3 Monaten verkäuflich, gute Lagen innerhalb von 7 Monaten, mittelmäßige Lagen innerhalb eines Jahres und mehr.
Die erhöhte Nachfrage bestimmt auch den Preis. Für Top-Lagen werden mittlerweile Preise von ca. 5.000 Euro /m² Verkaufsfläche erzielt, für Immobilien in guter Lage blättert ein Interessent mittlerweile ungefähr 4.200 Euro / m² Verkaufsfläche hin.
Und ein Ende ist nicht in Sicht: für das laufende Jahr sieht Engel & Völkers für Top-Lagen bei Vertragsabschlüssen und Preisen einen weiteren Trend nach oben vor. Für mittelmäßige Lagen werden die Preise sich nicht wesentlich verändern.
Alexander Bauer, Gebietsleiter von Engel&Völkers in Meran, über den aktuellen Immobilienmarkt:
Tageszeitung: Herr Bauer, rund 50 Prozent der Immobilien im Meraner Raum werden derzeit von ausländischen Käufern erworben. Was sind das für Kunden?
Alexander Bauer: Das sind Kunden, die einen emotionalen oder familiären Bezugspunkt zu Meran oder dem Burggrafenamt haben. Häufig sind es Ehepaare mittleren Alters, aber auch viele Top-Unternehmer sind dabei.
Werden die Immobilien als Erst- oder Zweitwohnsitz genutzt?
Es handelt sich vorwiegend um Investitionen, die heute als Ferienwohnung genutzt werden mit dem Ziel allerdings, sich mittel- oder langfristig dauerhaft in Meran niederzulassen.
Die Käufer lassen sich auch von der hohen Immobiliensteuer und von den Wohnnebenkosten nicht abschrecken?
Nein, das sind meist finanzkräftige Käufer. Wir erhalten die Rückmeldung, dass die Nebenspesen in Summe gar nicht so hoch und jedenfalls geringer bzw. vergleichbar im Verhältnis zu den Nachbarregionen sind. Die Gemeindeimmobiliensteuer wird in Kauf genommen, ebenso die Aufenthaltsabgabe. Dafür kommen die Kunden aufgrund der energiesparenden Bauweise bei den Betriebskosten günstiger weg.
Aus Italien kommt weniger Nachfrage?
Die Italiener zählen nicht zu unseren Hauptkunden, sie konzentrieren sich mehr auf Bozen und das Pustertal. Es gibt sie jedoch auch in Meran, sie stammen meist aus der Achse Mailand/Venedig oder auch aus der Gegend um Rom. Sie schätzen die Lebensqualität und vor allem die Sicherheit in diesem Land.
Engel&Völkers makelt vor allem im hochpreisigen Segment. Was findet derzeit den besten Absatz?
Das sind Immobilien zwischen 500.000 und 1 Million Euro. Die größte Nachfrage haben wir für Premiumlagen in Meran, Schenna und Tirol. Hier sind wir auch laufend auf der Suche nach Top-Objekten.
Mittlerweile werden in Meran und Umgebung Preise bis zu 5.000 Euro/m² erzielt. Können da die Einheimischen überhaupt noch mithalten?
Die große Nachfrage wirkt sich sicherlich auf die Immobilienpreise aus und man wird sehen müssen, wie sich das Ganze weiter entwickelt. Ich sage jedoch immer: es gibt viele leerstehende und ungenutzte Immobilien und es ist ein Mehrwert, wenn ein Investor das Potential von Südtirol erkennt und sie restauriert und auch nützt. Für einheimische Kunden sind diese Immobilien als Erstwohnsitz meist weniger interessant, sie konzentrieren sich eher auf Neubauten in Wohnzonen.
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Kommentare (6)
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andreas
Bravo Rösch, diese nervigen Meraner, welche mit 35 km/h durch die Stadt rasen wollen und multikulturelle Kindergärten und Schulen ablehnen, stören sowieso.
guyfawkes
Für alles brauchst du jetzt auch nicht den BM Rösch verantwortlich machen.
Mich würde mehr interessieren, warum obiger „Artikel“ nicht als bezahlte Werbung für die genannte Makleragentur gekennzeichnet wurde.
andreas
Ein BM kann dies steuern und es wäre auch seine Aufgabe.
carlotta
es ist zum Kotzen… die Einheimischen konzentrieren sich auf die Wohnbauzonen… No na nit?!?!?? sie müssen sich auf die Wohnbauzonen konzentrieren und sogar dort gibts Probleme. z.b. in Obermais warten 30 Familien auf eine Mittelstandswohnung – seit 8(!!) Jahren, weil ein grosser Hotelier nicht will, dass dort gebaut wird… Das ist eine bodenlose Frechheit, dass Privatinteressen wichtiger sind, als 30 Familien, die alle Angestellte sind und eine EEVE Erklärung machen müssen und hoffen sich endlich ein Eigenheim zu leisten. .. .im Gegensatz zu Hotelieren- müssen die auch eine EEVe machen , nur so mal gefragt?!“ Dürfen die auch im Wald und Hain bauen, ohne dass hier was gesagt wird?? und müssen die nicht 8 Jahre warten?? Das ist eine Frechheit und dann noch sagen, dass man sich auf Wohnbauzonen konzentriert.. Selten so eine bescheuerte Aussagen gehört…