Alte Liebe
Zeitgleich mit dem Filmstart in Deutschland läuft die Kubastory „Candelaria“ auch in Bozen an.
von Renate Mumelter
„Die Seele ist in der Lage zu lachen wenn wir den Tod akzeptieren“. Der Film „Candelaria“ wird immer wieder poetisch. Er beruht auf einer wahren Geschichte. Eine Tortilla-Verkäuferin hatte sie dem kolumbianischen Regisseur Jhonny Hendrix Hinestroza erzählt. Die Geschichte spielt im Kuba der 1990er Jahre, das unter dem Embargo leidet.
Victor Hugo und seine Frau Candelaria arbeiten, obwohl sie alt sind, aber das Geld reicht nicht einmal fürs Essen. „Entweder man stirbt aus Nostalgie oder man verhungert“, sagt Victor. Candela singt in einem Club und kümmert sich um ihre fünf Küken, die einmal zu Hühnern werden sollen. Als sie bei der Arbeit in der Wäscherei eine Videokamera findet, tun sich dem Paar neue Perspektiven auf. Melancholisch gestimmt erzählt der Film ein bisschen Kuba, so wie wir uns das vorstellen, er liefert Kuba-Bilder, wie wir sie gerne mögen, er bringt zwischendurch etwas Kuba-Musik, und er erzählt von der etwas hölzern wirkenden Liebe eines alten Paares.
Ein Lied sagt, „mein Leben ist ein endloses Martyrium….Die Jahre kommen und gehen schluchzend mit der Zeit“. Irgendwann sind aus den Küken Hühner geworden, Victor Hugo weint., „Der Wind hat dich weggeweht wie ein altes Taschentuch“. Aufgemuntert hat mich die Geschichte nicht. Am Mittwoch gibt es die OmU-Fassung.
Candelaria – Ein kubanischer Sommer (DE/NO/AR/CO/CU 2017), 89 Min., Regie Jhonny Hendrix Hinestroza, mit Verónica Lynn, Alden Knight, Philipp Hochmair. Bewertung: Melancholisch.
Was es sonst noch gibt: „Die göttliche Ordnung“ von Petra Volpe (MO, 21.30 h Tschumpus Brixen), „Roman J. Israel, Esq. – Die Wahrheit und nichts als die Wahrheit“ (Meran), „The King. Mit Elvis durch Amerika“ (DI, MI Kaltern)
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