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„Bin nicht frustriert“

Anna Pitarelli wird als unabhängige Kandidatin für die Freiheitlichen in den Wahlkampf ziehen. Damit steht eine weitere Ex-SVPlerin in den Reihen der Blauen.

Tageszeitung: Frau Pitarelli, was hat Sie zu einer Kandidatur bei den Freiheitlichen bewegt?

Anna Pitarelli: Die Freiheitlichen haben in den letzten drei Jahren drei große Kämpfe geführt: Gegen das Verfassungsreferendum, gegen den Flughafen und gegen das Wahlgesetz. Ich habe gemerkt, dass sich meine Meinung mit den Kämpfen der Freiheitlichen deckt. Zudem finde ich, dass die neue Führung sehr gute Arbeit leistet, ehrliche und aufrichtige Politik macht und die Interessen der Bürger vertritt. Die Freiheitlichen geben mir die Möglichkeit liberal zu arbeiten, weil sie verschiedene Meinungen zulässt.

In diesen drei Themen vertrat Ihre ehemalige Partei, die SVP, genau die gegenteilige Meinung…

Ja das stimmt. Leider ist in der SVP eine freie Meinungsäußerung nicht mehr möglich. Als Beispiel kann man das Verfassungsreferendum nennen – wir hätten jetzt nahezu keine Autonomie-Rechte mehr. Dabei müsste man die Autonomie ausbauen – die finanziellen Mittel hätten wir dazu.

Klingt so, als wäre noch ein bisschen Frust über Ihren Rauswurf aus der SVP dabei?

Nein, eigentlich verspüre ich überhaupt keinen Frust mehr. Im Gegenteil sogar. Die Kandidatur ist eine bewusste Entscheidung für die Freiheitlichen. Ich hatte mehrere Angebote, habe mich aber für eine Partei entschieden, die ehrliche Politik betreibt und meine liberalen Werte widerspiegelt.

Was hindert Sie dann an einem Eintritt in die Partei?

Ich habe den Eintritt noch nicht ausgeschlossen. Ich werde mir überlegen, ob ich beitrete. Ich werde aber als unabhängige Kandidatin kandidieren, weil ich so mehr Freiräume habe.

Nun gibt es bei den Freiheitlichen gleich mehrere Ex-SVPler. Zeigt das, dass die Volkspartei weniger Zustimmung erfährt?

Für mich ist das ein Zeichen dafür, dass der SVP immer kritischer auf die Finger geschaut wird. Die Leute haben keine Lust mehr auf Postenschacherei. Letztes Beispiel ist der Fall Puglisi. Sie soll Botschafterin für Südtirol in Rom sein, obwohl sie nicht mal Deutsch kann und Südtirol nicht kennt. Die Leute haben genug von dieser Freundler-Wirtschaft.

Interview: Markus Rufin

 

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