Die Wolf-Resolution
Bei ihrer 49. Konferenz haben die Regierungschefs der Alpenländer in Scuol eine Resolution zu Thema Wolf verabschiedet.
Die 49. Konferenz der Regierungschefs der Mitgliedsländer und Kantone der Arbeitsgemeinschaft der Alpenländer Arge Alp in Scuol bildete am Freitag den Höhepunkt und Abschluss der einjährigen Präsidentschaft des Kantons Graubünden. Der Vorsitz der Arge Alp geht nun an das Land Südtirol über, das am Freitag in Scoul durch Landeshauptmann Arno Kompatscher vertreten war.
Das Schwerpunkthema des Bündner Vorsitzjahrs war die Wasserkraft, zu der die Alpenländer eine Resolution verabschiedet haben. Grünes Licht gab es für die von Südtirol vorgelegte Resolution zur Regulierung der Wolfspopulation im Alpenraum. Erstmals verabschiedeten die Alpenländer zudem eine Resolution zum Thema Bildung.
Wasserkraft weiter fördern
Mit ihrer Resolution zur Wasserkraft setzen die Alpenländer einen klaren Schwerpunkt zugunsten positiver Entwicklungsperspektiven für die Wasserkraftnutzung im Alpenraum. Die Wasserkraft ist eine der wenigen Ressourcen, über welche die Alpenregionen verfügen und daraus volkswirtschaftlichen Nutzen ziehen können. Sie weist ein außerordentlich hohes wirtschaftliches Potenzial auf, ist im Quervergleich mit anderen Produktionsformen äußerst nachhaltig, technologisch ausgereift und insbesondere regelbar. Deshalb fordern die zehn Mitgliedsländer der Arge Alp unter anderem, dass in allen Politikbereichen koordiniert darauf hingewirkt wird, damit die Wasserkraftnutzung ökologisch, wirtschaftlich und sozial sinnvoll weiterentwickelt werden kann. Zudem sollen bei der Unterstützung und dem Ausbau der erneuerbaren Energien europaweit gleichwertige Bedingungen gewährleistet werden und die Wasserkraft soll durch selektive Förderung anderer Technologien oder sonstige Marktverzerrungen nicht benachteiligt werden.
Regulierung der Wolfspopulation
Einhellig haben die Alpenländer auch der von Südtirol vorgelegten Resolution zur Regulierung der Wolfspopulation im Alpenraum verabschiedet. „Alle Arge-Alp-Länder tragen die Forderung nach einem Wolfsmanagement und nach einer Senkung des Schutzstatus des Wolfes mit“, erklärte nach der Sitzung der Regierungschefs Südtirols Landeshauptmann und neuer Arge-Alp-Vorsitzender Kompatscher, „dies stärkt unseren Standpunkt gegenüber Brüssel aber auch den Standpunkt der Länder gegenüber den Nationalstaaten.“
Der europäische Wolfsbestand ist rasant im Steigen. Der Alpenraum zählt mittlerweile mehr als 60 Wolfsrudel, rund die Hälfte davon im italienischen Alpenanteil. Davon abgeleitet ergibt sich aus Muttertieren, weiteren Rudelmitgliedern und abwandernden Einzelwölfen eine Gesamtpopulation von rund 500 Individuen. Zum Schutz der Berglandwirtschaft und für den Erhalt eines lebendigen ländlichen Raums weist die Arge Alp darauf hin, dass in Teilen des Alpengebiets für den Wolf ein günstiger Erhaltungszustand gegeben ist und fordert die EU auf, den Schutzstatus des Wolfes für diese Gebiete zu senken. Für das Wolfsmanagement soll zudem ein länder- und staatenübergreifendes Monitoring etabliert werden.
Erstmals Resolution zur Bildung
Mit einer zweiten Resolution zum Thema Bildung, wird auf weitere Anliegen der Regional- und Berggebietspolitik, insbesondere im Bildungsbereich, aufmerksam gemacht. Die Mitglieder der Arge Alp fordern auf, den Erfahrungsaustausch über die Auswirkungen der Digitalisierung im Lebensraum Alpen zu verstärken und die Ergebnisse in einer breit angelegten Bildungsoffensive umzusetzen. Gleichermaßen sollen die Hochschul- und Forschungsinstitutionen im Alpenraum gestärkt und besser miteinander vernetzt werden. Ebenfalls verlangen die Arge-Alp-Mitglieder geeignete Rahmenbedingungen zu schaffen, damit auch ortsunabhängige Arbeitsplätze erhalten respektive gefördert werden können.
In der Arbeitsgemeinschaft Alpenländer (Arge Alp) arbeiten in den vier Staaten Deutschland, Italien, Österreich und Schweiz folgende Länder, Provinzen, Regionen und Kantone mit einer Gesamtbevölkerungszahl von rund 26 Millionen Menschen zusammen: Bayern, Graubünden, Lombardei, Salzburg, St. Gallen, Südtirol, Tessin, Tirol, Trient und Vorarlberg. Alle Informationen zur Arge Alp sind unter www.argealp.org aufgeschaltet.
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Kommentare (9)
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george
Notwendige Folge dazu: Auch die herumstreunenden Hunde gehören reduziert und entnommen, sie reißen nicht weniger als die echen Wölfe. Aber das sind ja ihre eigenen im Lande, da hört man keine Forderungen und Resolutionen.
sepp
vor die wahlen gscheide reden kennse donoch isch do wolf nimmer gfährlich solche Politiker sein gfährlicher wie do wolf die lei gscheide reden und nix tien