„Keine Vorteile“
Der hds befürwortet die Absicht der römischen Regierung, die Liberalisierung der Öffnungszeiten einzuschränken. Für Tourismusorte müsse es allerdings eine Sonderregelung geben.
Der Handels- und Dienstleistungsverband bewertet die Absicht der römischen Regierung die Liberalisierung der Öffnungszeiten im Handel einzuschränken, sehr positiv. Der Vorschlag des Arbeitsministers Luigi di Maio beinhaltet eine Rückkehr zur Situation vor 2012, also zur Zeit vor dem Monti-Dekret. Dieses Dekret hat durch die totale Liberalisierung des Einzelhandels aus Italien das einzige Land Europas ohne Einschränkung der Öffnungszeiten gemacht.
Der hds wird sich wie bisher für das Prinzip der Sonntagsschließung mit einer lokalen Regelung einsetzen. „Wichtig ist es aber, dass eine eventuelle Neuregelung für alle Betriebe gleichermaßen gilt“, betont hds-Präsident Philipp Moser. „Die vielen kleinen und familiengeführten Betriebe in Südtirol sind nicht imstande, neben der Wochenarbeitszeit auch noch Sonntags offen zu halten. Die Sonntagsöffnung ist diskriminierend, fördert letztendlich die Bildung von Konzentrationen und führt somit zu einer Wettbewerbsverzerrung zum Nachteil der bestehenden Geschäfte, die nicht nur die Versorgung in der Peripherie garantieren, sondern für attraktive und lebendige Orte sorgen“, so Moser.
Mit dem hds sind auch der Dachverband Confcommercio und die Gewerkschaften für eine Eindämmung der Sonntagsöffnungszeiten. „Betrachtet man die Wirtschaftsdaten, so hat die Liberalisierung keine Vorteile gebracht: Der Umsatz der Geschäfte ist gleich geblieben, er verteilt sich lediglich auf sieben anstatt auf sechs Wochentage. Dasselbe gilt für die Neueinstellungen: Während in der Großverteilung tausende neue Arbeitsplätze geschaffen wurden, sind diese bei den kleinen und familiengeführten Betrieben verlorengegangen“, sagt Moser.
„Die Tourismusorte nehmen allerdings eine Sonderrolle ein. Für diese muss es Sonderregelungen geben“, präzisiert Moser.
„Der hds spricht sich für eine Einschränkung der Öffnungszeiten am Sonntag und an Feiertagen aus, mit Sonderregelungen für Tourismusgebieten, um den traditionellen unternehmergeführten Einzelhandel zu unterstützen .
Großverteiler und traditionelle Einzelhändler sind wesentlicher Bestandteil für lebendige Orte, Städte, Dörfer und Viertel und ohne diese Handelsformen geht jene Attraktivität verloren, die wir immer wieder einfordern.“
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Kommentare (1)
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saustall_kritiker
Jetzt versteh ich, warum die Arbeitnehmer keine Linksparteien mehr wählen. Da brauchte es tatsächlich eine Rechtsregierung, welche sich wieder auf das Recht des freien Sonntags für die Arbeitnehmer besinnt. In der ganzen Zeit der PD-Regierung ist mir von keiner diesbezüglichen Inititative bekannt.