Ebner verteidigt Durnwalder
Michl Ebner, Präsident des Europäischen Jagdverbandes, sieht im Murmeltier-Urteil gegen Durnwalder und Erhard einen „scharfen Angriff auch auf andere nachhaltige Jagdsysteme in Europa.“
Für den Europäischen Jagdverband FACE (European Federation of Hunting and Conservation) besteht nach dem Urteil des römischen Rechnungshofes zu den angeblich die Republik Italien schädigenden Abschüssen von Murmeltieren in Südtirol „dringender Erklärungs- und Handlungsbedarf“. Dieses Urteil sei ein „schwerer Angriff auf andere nachhaltige Jagdsysteme in Europa.“
„Oberstes Ziel der europäischen Jägerschaft ist der Erhalt einer intakten Natur und eines gesunden Wildbestandes“, stellt Michl Ebner, Präsident des Europäischen Jagdverbandes, klar. Dabei gelte vor allem Südtirols Jagdsystem innerhalb des Jagdverbandes, in dem sieben Millionen Jäger aus 36 europäischen Staaten vereint sind, seit jeher als besonders vorbildlich, weil es ökologisch nachhaltig und sozial ausgewogen sei.
„Die Bemühungen und Anstrengungen der zuständigen Südtiroler Landesbehörde, die Population der Murmeltiere durch gezielte Entnahmen zu regulieren und somit eine diese Wildtiere selbst schädigende Evolution zu vermeiden, ist mit dem Urteil auf den Kopf gestellt worden“, ist FACE-Präsident Michl Ebner verärgert.
Der Europäische Jagdverband spricht Alt-Landeshauptmann Luis Durnwalder und Ex-Amtsdirektor Heinrich Erhard nicht nur seine volle Solidarität aus, sondern kündigt auch an, alle seine politischen Kräfte zu ihrer Unterstützung zu nutzen.
„Ohne die Berücksichtigung sämtlicher Anforderungen für den Erhalt einer vielfältigen und ausgewogenen Fauna sowie der lokalen Gegebenheiten können keine Entscheidungen getroffen werden, weil andernfalls das ganze Jagdsystem in Europa und die damit verknüpfte Erhaltung eines gesunden Wildbestandes in Frage gestellt wird. Die damit einhergehende Gefährdung von zumindest Teilen des Wildbestandes wäre tatsächlich ein großer und dauerhafter Schaden für die Allgemeinheit und für die einzelnen Mitgliedsstaaten“, sagt Michl Ebner.
Der Europäische Jagdverband werde nun vehement bei den Europäischen Institutionen intervenieren, um diesen Standpunkt mit Nachdruck zu vertreten und „die nötige Rechtssicherheit für eine weiterhin nachhaltige Jagd in Europa zur Wahrung eines gesunden Wildbestandes aufrecht zu erhalten“, ist Michl Ebner entschlossen.
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Kommentare (10)
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andreas
Wir haben ja ein Glück, dass der Präsident des europäischen Jagdverband ein unsriger ist.
Alles aus einer Hand, was will man mehr 🙂
Der Ex-Amtsdirektor Heinrich Erhard sieht die Angelegenheit aber etwas problematischer.
guyfawkes
Die Verärgerung bei Dr. Ebner ist offensichtlich sehr groß: sonst hätter er wohl nicht „Evolution“ mit „Population“ verwechselt. Ist bekanntlich nicht ganz dasselbe.
george
Ach der Ebner darf hier natürlich auch nicht fehlen. Passt ganz gut in diese Einseitigkeit der Sichtweise hinein.
pingoballino1955
Wen interessiert überhaupt die Meinung Ebners????? Meint er er ist der Papst????
sigmundkripp
Ich frage mich ernsthaft, wie die Natur überleben konnte, bevor es die schusswaffenbewehrten Hobbyjäger gab!
sepp
ach loisl do ebner mocht des schun zahlt dir des van Geld von der Handelskammer will jo mitn Sem Geld a in flughafen übernehmen
heinz
Südtirol ist die einzige Provinz Italiens, wo in den Naturparken gejagt werden darf. Gibt es genügend Wölfe, Bären, Luchse und Steinadler, kommt es zu einer natürlichen Regulation aller Populationen. Die Jagd sollte nur außerhalb von Naturparken erlaubt sein und nur auf kranke Tiere.