Geförderte Filme
Grünes Licht für die Förderung von zwölf Filmprojekten mit 115 Drehtagen in Südtirol hat die Landesregierung heute gegeben. Fünf Vorhaben kommen aus Südtirol.
Die Landesregierung hat in ihrer Sitzung am Dienstag zugestimmt, zwölf Filmprojekte mit einem Gesamtfördervolumen von 1,48 Millionen Euro zu fördern. Die Filmprojekte waren vorab von einer Bewertungskommission geprüft und empfohlen worden. Voraussetzung für die Südtiroler Filmförderung ist, dass die Produktionen mindestens 150 Prozent der Fördersumme in Südtirol ausgeben, de facto sind es mittlerweile durchschnittlich 180 Prozent.
„Der erwartete Südtirol-Effekt – die positiven Auswirkungen auf die Wertschöpfung im Lande zusätzlich zum Werbeeffekt für Südtirol – beträgt für diesen Call an die drei Millionen Euro“, erklärt Wirtschaftslandesrat und Landeshauptmann Arno Kompatscher.
In Südtirol gedreht wird an voraussichtlich 115 Tagen. Von den zwölf Projekten kommen fünf aus Südtirol und zwei aus dem restlichen Staatsgebiet Italiens, drei aus Deutschland und zwei aus Österreich.
Ein herausragendes Projekt unter den beim zweiten Einreichtermin neu vorgelegten Projekten ist laut IDM die gleichnamige Verfilmung von Hermann Hesses Erzählung „Narziss und Goldmund“ unter der Regie des österreichischen Oscarpreisträgers Stefan Ruzowitzky („Die Fälscher“), für die Hauptrollen sind Jannis Niewöhner („High Society“, „Jugend ohne Gott“), Sabin Tambrea („Ku’damm 59“, „Der Mann aus dem Eis“) und Emilia Schüle („Es war einmal Indianerland“, „Simpel“, „Ku’damm 59“) vorgesehen.
Vielversprechend, schreibt die Kommission, ist das Filmprojekt „Disco“ (vormals „Hochwald“), dessen Handlung in Südtirol spielt.
Für Drehbuch und Regie zeichnet die Boznerin Evi Romen verantwortlich, die in Wien lebt und sich in der Filmwelt bereits als Editorin einen Namen gemacht hat.
Schon das Treatment wurde mit dem renommierten Carl Mayer-Drehbuchpreis ausgezeichnet. Weiterentwickelt wird das Filmprojekt nun im European Training Programme EKRAN+ mit Tutor Pawel Pawlikowski; der polnische Regisseur wurde bei den Internationalen Filmfestspielen in Cannes für „Cold War“ kürzlich mit der Goldenen Palme geehrt.
Gefördert wird auch „O’Lugre„. Die Postproduktion des mehrheitlich portugiesischen Kinospielfilms von Artur Ribeiro wird in Meran umgesetzt, wo auch einige Studiodrehtage vorgesehen sind.
Fünf Dokumentarfilmprojekte
In der Produktion unterstützt werden fünf Dokumentarfilmprojekte, in denen sich viele Südtiroler Elemente finden: In „Mord am Unmöglichen“ erzähltReinhold Messner in einer Doku-Trilogie die Geschichte des Alpinismus, die er mit der neu erworbenen Dolomites GmbH auch selbst produzieren wird. „Vor mir der Süden“ ist das neue Dokumentarfilmprojekt des bekannten Regisseurs und Oscarpreisträgers Pepe Danquart. Die Bozner Albolina Film wird den Film koproduzieren. Unter dem Arbeitstitel „Luca + Silvana“ wird die Geschichte eines Südtiroler Pärchens in filmisch herausragender Weise erzählt. Produzent ist die Bozner Cooperativa 19, der auch der Regisseur Stefano Lisci („Bar Mario“) angehört.
Ein Stück Geschichte wird in „Südtirol 1919-2019: Zwei Volksgruppen, eine Geschichte – ein Modell für Europa?“ unter der Regie von Birgit Sabine Sommer neu erzählt. Die Dokumentation soll anlässlich des hundertjährigen Jubiläums im ORF ausgestrahlt werden. Das Treatment wurde vom Südtiroler Thomas Hanifle verfasst. In „Riafn!“ möchte der in Kastelruth aufgewachsene und in Köln lebende Regisseur Hannes Lang in nur 30 Minuten in beeindruckender Bildsprache die „Sounds“ und Geschichten von ausgewählten Hirten und ihrer Herden erzählen. Unterstützt werden auch die beiden Arthouse Filmprojekte mit hohem Festivalpotential:“L’uomo senza gravità“ des Mailänders Marco Bonfanti und „The man with the answers“ des Zyprioten Stelios Kammitsis.
Produktionsvorbereitungsförderung erhalten das Südtiroler Serienprojekt „Reanimo“, das auf den gleichnamigen Romanen von Gernot Werner Gruber fußt und von Albolina GmbH, Bozen, entwickelt wird, sowie „Der Raketenmann – Max Valier – Der Traum vom Weltall“.
An der Bearbeitung schreibt Thomas Hanifle, der auch Regie führen wird, während der Dokumentarfilm von Ammira GmbH aus Meran produziert wird.
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