Das Ende von Solland Silicon?
Das brasilianische Unternehmen, welches Solland Silicon übernehmen wollte, ist den Kaufpreis in Höhe von 9,2 Millionen Euro trotz Terminverlängerung schuldig geblieben. Was geschieht jetzt?
von Karin Gamper
Bereits am Freitag tendierte die Wahrscheinlichkeit gegen Null. Seit gestern früh steht definitiv fest: das brasilianische Großunternehmen, welches Solland Silicon um 9,2 Millionen Euro übernehmen wollte, hat die Kaufsumme für das marode Sinicher Siliziumwerk nicht termingerecht überwiesen. Und dies, obschon Konkursrichterin Francesca Bortolotti dem südamerikanischen Interessenten ein Zeitfenster von einem Monat eingeräumt hat. Das Unternehmen, das nach sechs leer ausgegangenen Versteigerungen als einziger Interessent ein bindendes Angebot vorgelegt hatte, begründet die ausgebliebene Bezahlung offenbar weiterhin mit der Schwierigkeit, eine so hohe Summe loszueisen und nach Europa zu transferieren.
Die Zukunft von Solland Silicon und der Mitarbeiter ist damit weiter ungewiss. Bedeutet der fehlende Banktransfer das endgültige Aus für das seit Jahren stillstehende Werk vor den Toren Merans? Möglicherweise, auch wenn Masseverwalter Bruno Mellarini noch keine klaren Vorstellungen davon hat, wie es nun weitergehen soll. „Es ist alles in allem eine ungewohnte Situation“, sagt er. Mellarini wird sich in den kommenden Tagen mit Konkursrichterin Francesca Bortolotti über die weiteren Schritte absprechen. Eine weitere Versteigerung wird zum jetzigen Zeitpunkt allerdings ausgeschlossen. Offen ist auch, inwieweit das brasilianische Unternehmen in die Pflicht genommen wird. Das Kaufangebot war nämlich bindend.
Das Land hat indes bereits mehrmals klargestellt, dass die aus Sicherheitsgründen angeordnete Entleerung des Siliziumwerks so lange weitergeht, bis ein etwaiger Kaufvertrag unterzeichnet und hieb- und stichfest ist.
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