Der Hilfeschrei
Das Hilfspersonal der Südtiroler Schulen klagt über missliche Arbeitsbedingungen. Die Gewerkschaften sprechen von einem Notstand.
von Heinrich Schwarz
Sie seien die „Vergessenen“. „Jene, denen wir die Sauberkeit und Sicherheit unserer Schulen verdanken, jene, die aber immer wieder vergessen werden und denen man keine Anerkennung schenken will. Diese Personalkategorie wurde in den letzten Jahren vernachlässigt und immer mehr zu einfachem Reinigungspersonal deklassiert“, erklären die Südtiroler Gewerkschaften für den öffentlichen Dienst, die sich auf das Hilfspersonal der Schulen beziehen.
Sie berichten: „Schuleingänge werden weniger überwacht und Eltern beschweren sich, dass ihre Kinder – wenn sie etwa alleine auf die Toilette geschickt werden – ohne Aufsicht im Schulgebäude zirkulieren. Die Sparpolitik des letzten Jahrzehnts hat dem Hilfspersonal der Schulen schwer zugesetzt und der Arbeitsaufwand und die Belastung haben stark zugenommen. Die Würde und Wertschätzung für dieses so wichtige Glied für die Funktion der Schulen sind aber stark zurückgegangen.“
Die Gebrechen der Schulwarte haben stark zugenommen, da sie in ihrer Arbeitszeit fast keine Aufsichts-, bzw. Sekretariatshilfsdienste mehr erledigen, „sondern nur mehr reinigen.“ In einer von den Gewerkschaften durchgeführten Befragung haben 80 Prozent der Schulwarte angegeben, dass sie sich mehr Anerkennung und Wertschätzung wünschen.
„Leider wird diese Berufskategorie fast ausschließlich nur mehr für die Reinigung (schlecht) bezahlt und für die anderen wesentlichen Aufgaben, die ihr Berufsbild vorsieht, findet sich keine Zeit mehr. Einige Schulwarte schaffen es nicht mehr, ihren Arbeiten zeitgerecht nachzugehen. Also lassen sie sich entweder von Bekannten helfen oder erledigen ihre Arbeiten noch nach dem Ausstempeln“, so die Gewerkschaften, die von einem Notstand sprechen.
MEHR DAZU IN DER FREITAG-AUSGABE DER TAGESZEITUNG.
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