Der Anarchisten-Prozess
Am Mittwoch beginnt am Landesgericht der Prozess gegen 63 Teilnehmer der Anti-Österreich-Demo am Brenner.
Für die Tiefgarage unter dem Gerichtsplatz in Bozen ist bereits eine Räumungsverfügung erlassen worden, die Sicherheitskräfte sind in Alarmbereitschaft.
Am kommenden Mittwoch findet am Landesgericht Bozen der erste Prozess gegen Teilnehmer der Anti-Österreich-Demo am Brenner statt. Am 7. Mai 2016 war es am Grenzübergang zu gewaltsamen Ausschreitungen gekommen. Rund 500, vornehmlich aus italienischen Städten angereiste Anarchisten, lieferten sich eine Straßenschlacht mit der Polizei.
Gegen 70 Teilnehmer erhob die Staatsanwaltschaft Bozen Anklage mit direkter Vorladung zur Hauptverhandlung. 63 von ihnen wurde als Richter Michele Papparella zugewiesen, sieben erhalten, weil sie Deutsch als Prozesssprache wählten, Ivan Perathoner als Richter.
Die Vorwürfe: Abhalten einer nicht gemeldeten Demonstration, Unterbrechung eines öffentlichen Dienstes (mehrere Regionalzüge konnten wegen der kurzzeitigen Besetzung der Geleise nicht fahren) und das Tragen von waffenähnlichen Gegenständen.
Weiter ausständig ist die Anklage in dem „schwereren“ Verfahren zum Vorwurf der Verwüstung und Plünderung („devastazione e saccheggio“). Darauf steht eine nicht unerhebliche Gefängnisstrafe von acht bis 15 Jahren. Dazu soll eine Vorverhandlung stattfinden. (tom)
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