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Süßer Nachwuchs 

Nach dem schrecklichen Fund in einem Stall in Wiesen gibt es nun eine erfreuliche Nachricht: Am Freitag kam ein gesundes Kalb zur Welt. Was sich zurzeit auf dem Hof sonst noch abspielt.

von Erna Egger 

„Ich hoffe, dass in zehn Tagen endlich alles vorbei ist – zumindest was die Tiere betrifft.“ Amtstierarzt Alberto Covi hat zurzeit viel zu tun. Täglich muss er auf dem Hof in Schmuders in der Gemeinde Pfitsch nach dem Rechten sehen.

„Meine restliche Arbeit bleibt liegen“, sagt er.

Am Freitag, 4. Mai, hatte er auf der Hofstelle einen schrecklichen Fund getätigt: Mit Hilfe der Feuerwehr und der Carabinieri wurde die Stalltür aufgebrochen, 19 Rinder lagen tot in bis zu 80 Zentimeter hoher Gülle und Mist, neun abgemagerte Tiere konnten gerettet werden.
Die toten Rinder wurden am Dienstag in Container geladen und von der Firma Dabringer abtransportiert. Die geretteten Tiere wurden auf einer Wiese beim Hof eingezäunt.

Der Fall hat für viel Aufsehen und Entrüstung gesorgt.

Viele Fragen wurden laut: Warum wurde der Missstand nicht früher entdeckt? Warum will niemand etwas gesehen oder bemerkt haben? Es wurde nach Erklärungen gesucht.
Bei all der Tragik gibt es nun auch eine positive Meldung: „Am Freitag kam ein Kalb zur Welt. Ihm geht es gut“, freut sich der Amtstierarzt.

Auch alle weiteren neun Tiere sind wohlauf: „Sie sind zwar noch mager, aber sie haben Futter und Wasser genug“, berichtet Covi.

Der Bauer, der Schlachtvieh züchtete, versorgt die Tiere selbst. „Und er ist sehr fleißig geworden“, stellt der Amtstierarzt fest.

Vor Ort tauchen indes immer wieder Schaulustige, Neugierige und Tierschützer auf. „Mittlerweile gibt es jede Menge von Experten. Plötzlich sind alle Tierärzte, auch jene, die nicht mal die 3. Klasse Mittelschule geschafft haben“, sagt Covi.
Er bleibt aber gelassen: „Das ist immer so und man muss dies in Kauf nehmen. Wichtig ist nun nur, dass es den Tieren gut geht.“

Alberto Covi wartet auf den Bescheid des Richters, der die Tiere zur Versteigerung freigeben muss. „Diese schreckliche Sache ist nun mal passiert. Jetzt muss man zu einem Ende kommen“, so Covi.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (8)

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  • paul1

    Natürlich spielen jetzt auch meine Emotionen, schade, dass ich die Rinder nicht halten kann, die Rinder tun mir auch leid, nachdem was sie alles durchgemacht haben, werden sie versteigert und geschlachtet…

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