Das Fest der Weltläden
Das Fest(a) der 15 Südtiroler Weltläden am Samstag war den Frauen gewidmet. Die Klasse 3A der Mittelschule Kastelruth und Andreas Mair aus Sand in Taufers siegten beim Fair-Trend-Designwettbewerb.
Ein Stuhl präsentierte sich schöner als der andere beim Fest(a) der Südtiroler Weltläden am Samstag, 12. Mai auf dem Bozner Waltherplatz. Von Jänner bis April haben Südtirols Mittelschüler*innen Sitzgelegenheiten gebaut, dafür unter anderem Stühle recycelt und ihnen eine politische Note verpasst: Der faire Handel sollte sichtbar gemacht werden. Von den 63 eingereichten Projekten stammen 59 von Schulklassen und vier von Einzelpersonen. Die Klasse 3A der Mittelschule Kastelruth hat den ersten Preis und zwei gemeinsame Tage im Jungscharhaus in Vigiljoch gewonnen.
Frauen standen im Mittelpunkt des Festes der Weltläden, an dem mehr als 800 Menschen aus dem ganzen Land teilnahmen. Bei zehn Ständen gab es Essen, Getränke, Kosmetik, Kinderspiele, einen Textilparkour, Menschen am Spinnrad und faire Rosen.
Seit einem Jahr ist Bozen Fair-Trade-Stadt. Gemeinsam mit den 15 Südtiroler Weltläden richtete die Landeshauptstadt am 12. Mai auf dem Waltherplatz ein großes Fest zur Sensibilisierung rund um den fairen Handel aus. Mit Informations-, Essens- und Produktständen vertreten waren die Bozner Weltläden „Le Formiche – die Ameisen“ und jener der Südtiroler Straße, die Weltläden Latsch, Meran, Lana, Neumarkt, St. Ulrich, Brixen, Bruneck, Sand in Taufers und Mandacarù aus dem Trentino.
Angeboten wurden Tartine mit Aufstrichen aus den Weltläden, fair gehandelter Kaffee und Kuchen, Pasta, Fair-Trade-Prosecco und -Weine, Quinoa-Bier und lokale biologische Fruchtsäfte. Die Bozner Kosmetikschule S.E.M. bot Handpflege mit Produkten aus dem fairen Handel an, Frauen saßen an den Spinnrädern und informierten über Stoff- und Kleiderproduktion. Helmut Bachmayer und Rudi Dalvai von den Bozner Weltläden waren die Hauptorganisatoren des Festes: „Der faire Handel muss aus der Nische in die Mitte der Gesellschaft rücken“, sagten sie.
Im Mittelpunkt des Festes standen Frauen. Brigitte Gritsch koordiniert die Südtiroler Weltläden: „Ohne Frauen als Produzentinnen, als Freiwillige und als Konsumentinnen könnte der faire Handel in unserem Land nicht existieren“, sagte sie. 95 Prozent aller Freiwilligen in den Südtiroler Weltläden sind weiblich.
Ein Höhepunkt des Festes war die Prämierung der jungen Menschen, die sich am Fair-Trend-Design-Wettbewerb beteiligt hatten. Unter dem Motto „Rumsitzen macht die Welt nicht besser“ hatten die Südtiroler Weltläden, die oew-Organisation für Eine solidarische Welt und der Südtiroler Jugendringim Winter Mittelschüler*innen eingeladen, sich mittels Sitzgelegenheit mit dem fairen Handel auseinanderzusetzen.
Eine Jury bestehend aus einer Designerin, einer Fotografin, Journalistin und zweier Lehrpersonen kürte den Stuhl namens „Hermann“ zum Siegerstuhl. Die Klasse 3A der Mittelschule Kastelruth hat ihn upcycelt. Zweifach wurde der zweite Platz vergeben: an die Klasse 2D der Mittelschule „K. Fischnaler“ aus Sterzing und an die Mittelschule „Peter Rosegger“ aus Meran.
Der dritte Platz ging an die erste Klasse der Mittelschule Latsch. Bei den Einzeleinreichungen kam der Autoreifen, den Andreas Mair aus Sand in Taufers zu einer Sitzgelegenheit umfunktioniert hat, eindeutig auf Platz eins. Er und die Zweit- und Drittplatzierten der Gruppeneinreichungen freuten sich über einen Sachpreis und Geschenkkörbe aus den Weltläden.
Am Wettbewerb beteiligt hatten sich neben den genannten Schulen auch die Mittelschulen „Michael Pacher“ aus Brixen und die Mittelschulen Mals, St. Valentin, Latsch und Lana. Das Amt für Kabinettsangelegenheiten der Provinz Bozen hat sowohl den Wettbewerb als auch das Fest finanziell unterstützt.
Musikalisch umrahmt wurde das Fest(a) von den Chören „Prendinota“, „Arcanta“ und „Diapasong“, außerdem von Thomas Traversa, Gabriele Brazzo, Pietro Berlanda und Francesco Brazzo.
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