Die Anti-Pestizide-Wanderung
Zahlreiche Umweltschutzgruppen organisieren am Sonntag eine Wanderung gegen Pestizide um den Kalterer See. Sie fordern die EU-Kommission auf, die Glyphosat-Verlängerung zu überdenken.
von Lisi Lang
Schluss mit den chemisch-synthetischen Pestiziden.“ Das ist das Motto der Anti-Pestizid-Wanderung, die von zahlreichen Umweltschutzgruppen an diesem Sonntag um den Kalterer See organisiert wird. „Der hohe Pestizidverbrauch in Südtirol ist für das Verschwinden der Biodiversität, das Sterben der Bienen und die Verschmutzung der Wasserläufe verantwortlich“, kritisieren die Organisatoren der Wanderung. Auch habe die Ausbringung dieser Mittel Auswirkungen auf die Lebensqualität und den Tourismus in Südtirol.
„Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass diese chemischen Substanzen die Entstehung von unterschiedlichen Krebserkrankungen verursachen sowie das endokrine System verändern und somit die damit verbundenen Pathologien fördern können“, so der WWF Bozen. Alternativ zu diesem Modell, betont der WWF Bozen, unterstützen wir landwirtschaftliche Formen, wie die biologische/ biodynamische Landwirtschaft, die Entstehung von Bioregionen und die kurzen Produktionsketten. „Diese haben in diesen letzten Jahren bewiesen, dass der Schutz der Gesundheit und Umwelt mit der Herstellung gesunder Lebensmittel und Schaffung von Arbeitsplätzen vereinbar ist, wodurch auch die Vielfalt der lokalen Erzeugnisse gefördert und die Gesundheit der Bevölkerung geschützt wird“, erklären die Promotoren der Veranstaltung.
„Wir möchten Anregungen und Denk-Anstöße für ein ausgeglichenes Miteinander von nachhaltiger Entwicklung und gleichzeitiger Wertschöpfung unter Einbezug aller daran Beteiligten geben“, erklären die Organisatoren.
Die Liste der Organisatoren dieser Wanderung ist lang: Neben dem WWF Bozen und dem Heimatpflegeverband Südtirol unterstützen unter anderem auch die Arbeitsgemeinschaft Lebenswertes Unterland, der Dachverband für Natur und Umweltschutz, die Initiativgruppe Unterland, PAN Italia, die Umweltschutzgruppe Vinschgau und die Verbraucherzentrale Südtirol die Wanderung „Stop Pestizide“ um den Kalterer See.
Die mitwirkenden Gruppen fordern von der EU-Kommission, die kürzlich für weitere fünf Jahre erteilte Genehmigung für den Gebrauch von Glyphosat zu überdenken, sowie die Verfahren zur Bewilligung von Pestiziden zu überarbeiten und gemeinsame Ziele auf EU-Ebene zur verbindlichen Verminderung des Einsatzes von Pestiziden festzulegen. „Wir verlangen, dass sich Gemeinden und Regierungen für das Vorsorgeprinzip einsetzen und die Anwendung von chemisch-synthetischen Pestiziden verbieten, in dem sie Kontrollen und Strafen vorsehen, beginnend mit dem permanenten Verbot der Substanzen, die Ausnahmeregelungen unterliegen“, so die Promotoren. Zudem sollen die Förderungen für Monokulturen eingestellt werden.
Die Wanderung am 13. Mai startet bei den Parkplätzen am Nord-West Eck des Kalterer Sees um 10.15 Uhr und wird nach der Umrundung des Sees um ca. 13 Uhr wieder beim Ausgangspunkt beendet.
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