„Der Bürgermeister lügt“
Der Betreiber des Hochseilgartens in Terlan ist verärgert – vor allem, weil er vom Bürgermeister immer wieder vertröstet wird und er den Eindruck hat, dass dieser nicht wirklich um eine Lösung bemüht ist. Was wird aus dem Hochseilgarten?
von Lisi Lang
Der Betreiber des Hochseilgartens Xsund in Terlan ist wütend: „Muss erst ein Unglück geschehen, damit der Bürgermeister handelt? Darf ein Bürgermeister seine Bürger belügen“, wundert sich Hagen Tschörner.
Auslöser dieser Diskussion zwischen dem Betreiber des Hochseilgartens und der Gemeinde Terlan ist der neue Gefahrenzonenplan der Gemeinde, der derzeit ausgearbeitet wird. Laut Plan würde nämlich ein großer Teil des Hochseilgartens aufgrund der hohen Steinschlaggefahr als „rote Zone“ ausgewiesen werden, was für den Betreiber eine ziemliche Umstellung bedeuten würde.
„Seit Monaten versuche ich mit dem Bürgermeister eine Lösung zu finden, aber ich werde immer wieder vertröstet“, ärgert sich Hagen Tschörner. „Leider weiß ich immer noch nicht, welche Maßnahmen die Gemeinde setzen will und was mit meinem Betrieb und den Gebäuden, die sich in der höchsten Gefahrenzone befinden, passieren wird“, ergänzt der Betreiber des Hochseilgartens und des angrenzenden Fitnessstudios.
Der Bürgermeister von Terlan kann den Zorn des Betreibers nachvollziehen: „Im Prinzip hat er ja recht, weil er wirklich seit Jahren mit seinem Problem nicht weiterkommt“, sagt Klaus Runer. Allerdings sei dies nicht Schuld der Gemeinde, betont Klaus Runer, sondern der komplizierten und langwierigen Vorgangsweise. „Seine Grundstücke sind zum großen Teil in der roten Zone – die zwar noch nicht ausgewiesen wurde – aber auf Dauer kann er so nicht weitermachen und diese Planungsunsicherheit ist aus unternehmerischer Sicht natürlich schwierig“, weiß der Bürgermeister.
Erst kürzlich hätte eine Sitzung zwischen Bürgermeister, Landesgeologen und der zuständigen Mitarbeiterin des Amtes für Urbanistik stattfinden und Klarheit über die nächsten Schritte bringen sollen, so Tschörner. Allerdings wurde dieses Treffen vom Bürgermeister kurzfristig abgesagt. „Der Bürgermeister hat als Grund angeführt, dass die beiden Mitarbeiter des Landes anscheinend keine Zeit hätten. Auf meine direkte Rückfrage wussten aber beide Beamten nichts von diesem Termin“, zeigt sich Hagen Tschörner verärgert. „Der Bürgermeister hat einfach gelogen“, schüttelt Hagen Tschörner den Kopf.
Da eine Grün-grün-Umwidmung von der Landesregierung abgelehnt wurde muss der Betreiber des Hochseilgartens nun neue Wege suchen, um das Gefahrenzonen-Problem zu lösen. Zwar hat Hagen Tschörner Rekurs gegen die Entscheidung der Landesregierung eingereicht, eine Entscheidung des Verwaltungsgerichtes steht aber noch aus.
Sollte dieser Rekurs nichts an der Sachlage ändern, erklärt der Bürgermeister, muss der Betreiber abwarten bis der Gefahrenzonenplan verabschiedet wird. „Da dies aber noch nicht geschehen ist, sieht das Gesetz ein Haltegebot vor“, erklärt Klaus Runer. Erst sobald der Gefahrenzonenplan genehmigt wurde, führt Runer aus, wird die Gemeinde den Betreiber offiziell auf die Steinschlaggefahr aufmerksam machen und entsprechende Schutzvorkehrungen einfordern. „Für deren Installation wird dem Betreiber dann eine Frist gewährt und sollte er diese nicht einhalten, muss der Betrieb geschlossen werden“, erklärt der Bürgermeister, der betont, dass man bereits seit Jahren an diesem Gefahrenzonenplan arbeite und auch um die Steinschlaggefahr wisse, aber nicht weiterkomme, da erst die Rekurse behandelt werden müssen. „Ich kann seinen Unmut verstehen, aber als Verwalter derzeit nichts machen“, so Runer.
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Kommentare (4)
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tiroler
Viel bla bla bla, so scheint es.
Ist die Zone nun gefährlich, ja oder nein? Wenn ja, dann braucht es Massnahmen, wenn nein dann ist das alles verlorene Zeit.
Das muss die einzig relevante Frage sein. Alles andere ist Unsinn.
prof
Die Frage ist, ist nicht dei Wahrheit sagen das gleiche wie Lügen?