Es geht auch anders
Der Kapitalismus wird an sein Ende kommen und das ist keine Frage der Wahl.
von Renate Mumelter
Wir konsumieren zu viel, reisen zu viel, besitzen mehr als wir brauchen, und das hat Folgen, heißt es in Kurt Langbeins Dokumentarfilm „Zeit für Utopien“. Gesagt wird der Satz von einem jungen Familienvater, der im Züricher Wohnprojekt „Kalkbreit“ mit Frau und Kindern einen etwas anderen Weg in die Zukunft gefunden hat und sehr zufrieden ist damit. Verzichten müsse er auf nichts, stellt er klar. Kurt Langbeins Dokumentarfilm stellt Modelle vor, die weltweit vor allem darauf bauen, dass Menschen eigentlich „intuitiv soziale Wesen“ wären, wie es ein Neurowissenschaftler formuliert. Menschen kooperieren gerne, würden in nicht kapitalistisch geprägten Systemen besser leben. Der Kapitalismus fördere Angstsysteme und die stünden dem Sozialen im Weg.
Die Beispiele, die Kurt Langbein gefunden hat zeigen vor allem genossenschaftliche Modelle, bei der Lebensmittelerzeugung in Südkorea zum Beispiel oder in einer französischen Teebeutelfabrik, die für Unilever zu wenig abwarf.
Interessant ist, dass Ökonominnen und Ökonomen darin übereinstimmen, dass es mit dem Kapitalismus irgendwann aus sein wird – notgedrungen.
Filmisch ist „Zeit für Utopien“ nichts Besonderes bietet aber Denkanstöße und reichlich Diskussionsstoff.
„Zeit für Utopien“ (AT 2018), 95 Min., Regie: Kurt Langbein. Bewertung: Zum kurzen Innehalten
Was es sonst noch gibt: Bergfilmfestival in Trient, „Loro 1“ und ab 10. Mai „Loro 2“, „Wajib – Invito al matrimonio“
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