„Pronti, partenza, via“
Neue Wege im Zweitsprachunterricht beschreitet die Brunecker Grundschule „Josef Bachlechner“ mit ihrem Projekt „Pronti, partenza, via“.
Von einem „Musterbeispiel“ und von „neuen Ansätzen, die Sprachenlernen beindruckend gut möglich machen“ sprach am Freitag Bildungslandesrat Philipp Achammer bei seinem Besuch in der Grundschule „Josef Bachlechner“ in Bruneck. Ganz im Sinne des Maßnahmenpakets „Mehrsprachigkeit 2016-20“ würden mit dem Pilotprojekt „Pronti, partenza, via“ Maßnahmen gesetzt, um den Zugang zur Zweiten Sprache positiv zu besetzen und die Freude am Sprachenlernen zu befeuern.
Mit dem Pilotprojekt „Pronti, partenza, via“ hat die Grundschule „Josef Bachlechner“ dem Wunsch von Lehrpersonen und Eltern entsprochen, die Qualitätslatte im Italienischunterricht möglichst hoch zu setzen. „Das Projekt ist von unten gewachsen und nicht von oben verordnet worden“, betonte Direktorin Elisabeth Brugger. Die ganze Schule stehe hinter dem Projekt und sehe den Mehrwert, ansonsten wäre es nicht möglich gewesen, die vielen organisatorischen Hürden im Zusammenhang mit dessen Umsetzung zu nehmen.
Der Italienischunterricht wird an der Grundschule „Josef Bachlechner“ blockweise in Form von Workshops organisiert. Die Kinder arbeiten in kleineren Interessensgruppen. Das Italienischlernen erfolgt dabei über handwerkliche Betätigung, im Kontakt mit rein italienischsprachigen Personen oder über Besuche und Besichtigungen. Auf jede Erlebens- und Lernphase folgt eine Denk- und Vertiefungsphase. Die Klassenverbände werden dazu aufgelöst und die Kinder aufgrund ihrer sprachlichen Kenntnisse und Sprachtests zugewiesen. So sei eine optimale Sprachförderung möglich, zudem werde die Freude am Sprachenlernen gestärkt, zeigte sich Projektkoordinator Raffaele Vaccarin überzeugt.
Als bisher erste deutschsprachige Grundschule Südtirols bietet die „Josef Bachlechner“-Schule seit dem laufenden Schuljahr 2017/18 den Kindern auch die Möglichkeit, Kurse zu besuchen und sich auf die Sprachzertifizierung „Plida“ vorzubereiten. An dieser Sprachprüfung können alle interessierten Grundschüler des Pustertals teilnehmen. „Unsere Schule wird somit das Zentrum der ‚Plida’–Prüfung im Pustertal für die Grundschüler“, wie Direktorin Elisabeth Brugger sagte. Den Schülern Sprachkompetenzen und ein offene und tolerante Haltung mitzugeben, bezeichnete die Direktorin als Kernaufgabe der Schule.
„Das Beispiel Bruneck zeigt, dass es möglich ist, einen positiven und anregenden Zugang zur Zweiten Sprache zu schaffen“, betonte Bildungslandesrat Achammer. Mit dem Projekt „Pronti, partenza, via“ habe die Schule ihre autonomen Spielräume genutzt und ein Modell entworfen, das Sprachenlernen beindruckend gut gelingen lasse, so der Landesrat. Viele Schulen seinen derzeit auf der Suche nach neuen Formen des Sprachunterrichts oder erprobten solche. „Diese neuen Ansätze zeigen, wie und dass Sprachenlernen gut gelingen kann“, erklärte Landesrat Achammer und ermutige dazu, weiter an der Qualität des Sprachunterrichts zu arbeiten und auch innovative Projekte zum Sprachenlernen zu wagen.
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