Unangenehmer Dauergast
Die Tiegermückenpopulation in Südtirol hat sich in den letzten vier Jahren verfünffacht – das Insekt ist zwischen Salurn und Meran zum Dauergast geworden. Was man dagegen tun kann.
Seit 2013 beobachtet das Biologische Labor der Landesumweltagentur die Verbreitung der Tigermücke. Die Untersuchungsergebnisse zeigen deutlich: Die mittlere Anzahl an Eiern in aufgestellten Eiablagefallen hat sich in den letzten vier Jahren (2014-2017) verfünffacht. Immer früher in der Saison werden hohe Besiedelungsdichten erreicht, zudem besteht das Tigermückenproblem bis in den Oktober hinein. „Der Anstieg positiver Proben spricht dafür, dass sich die Tigermücke mittlerweile in der Haupttallage vom Unterland bis ins Burggrafenamt eingebürgert hat und nicht mehr ausgerottet werden kann“, bestätigen die Experten des Biologischen Landeslabors.
Um einer Tigermückenplage im Spätsommer vorzubeugen und die Übertragung von Viruserkrankungen zu verhindern, muss daher schon jetzt im Frühling mit der Vorsorge begonnen werden. Hinzu kommt, dass die derzeit sommerlichen Temperaturen ideale Voraussetzungen für die Tigermücke bieten. Sie hat den Winter in Form kälteresistenter Eier überdauert, die Larven können sich nun gut entwickeln und demnächst werden erste Tigermücken ausfliegen.
„Aus einer einzigen Tigermücke, die im Frühjahr ausschlüpft, können im Laufe der Sommermonate Milliarden von Tigermücken entstehen“, heißt es aus dem Biologischen Landeslabor. Daher gilt es, die Entwicklung der Larven zu erwachsenen, stechenden Tigermücken möglichst zu unterbinden. Nur so könne das Anwachsen der Tigermückenpopulation während der Saison eingeschränkt werden. Ansonsten, so die Experten, sei es schwierig, das Problem in den Griff zu bekommen.
Jeder einzelne ist aufgefordert, in seinem Umfeld Brutstellen zu verhindern. „Kleine Wasseransammlungen im Freien – sei es im Garten, Hof oder auf dem Balkon – sind zu vermeiden, denn dort legt die Tigermücke ihre Eier ab“, erinnert das Biologische Labor. Die Tigermücke sei nicht wählerisch: Sie lege ihre Eier in gelagerte Autoreifen, in ein vergessenes Kinderspielzeug, in verstopfte Regenrinnen, in eine nicht regelmäßig geleerte Vogeltränke oder Hundeschüssel, in eine Gießkanne oder auf eine ungespannte Abdeckplane. „Auch Baumhöhlen oder Stammachseln füllen sich nach einem Regenguss mit Wasser und können zur Brutstelle werden“, so die Experten.
Überall dort, wo Wasseransammlungen nicht vermieden werden können (zum Beispiel in Straßenabläufen, Gullys, Schächten, Regenwassereinläufen), sind von Mai bis Oktober regelmäßig biologische Larvizide zu verwenden. Dies gilt insbesondere in den Siedlungsräumen von Salurn bis Meran. Damit die Behandlung wirksam ist, müssen die Larvizide im gesamten städtischen Raum gezielt eingesetzt werden. Die Gemeindeverwaltung ist für die Behandlung auf öffentlichen Flächen zuständig, auf privatem Grund müssen sich die Eigentümer selbst kümmern.
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Kommentare (4)
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robby
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