„Falsches Signal“
Der Südtiroler Wirtschaftsring ist gegen eine Obergrenze für den Transitverkehr. Wie die Autobahn auf das wachsende Verkehrsaufkommen reagieren will.
Der Südtiroler Wirtschaftsring hat sich mit Walter Pardatscher, Geschäftsführer der Brennerautobahn AG getroffen, um über das wachsende Verkehrsaufkommen zu diskutieren. Fest steht: Es braucht innovative Lösungen. Eine Obergrenze für den Transitverkehr, wie es von einigen Seiten immer wieder gefordert wird, wäre jedoch ein falsches Signal, so der Wirtschaftsring.
Die A22 wurde in den 1960er Jahren zu den damals vorherrschenden Verkehrsprognosen mit einer Aufnahmekapazität von rund 3.300 Fahrzeugen pro Stunde gebaut. „Diese Kapazität ist längst überschritten. Am 8. September 2017 wurde ein historischer Spitzenwert von 382.217 Ein- und Ausfahrten an einem Tag aufgezeichnet“, machte Walter Pardatscher deutlich.
Dass es für die Zukunft Lösungen brauche, liege auf der Hand. Der Investitionsplan der Brennerautobahn AG sehe deshalb unter anderem eine dritte Fahrspur zwischen Verona und Modena vor, ebenso eine Pannenstreifenfreigabe von Bozen Süd bis Verona. Zudem investiere die Brennerautobahn AG in Mautstellen und Dienstleistungszentren, Parkplätze und Autohöfe, Lärmschutzwände und Raststätten. Die Raststätten sind auch den Wirtschaftsvertretern ein wichtiges Anliegen, seien sie doch die Visitenkarten Südtirols. „Hier gilt es unbedingt etwas zu tun“, fordern die Präsidenten der Wirtschaftsverbände.
Zur Strategie für die Zukunft gehörten auch ein intermodales Logistikzentrum bei Verona und mehrere Infrastrukturprojekte zur Verstärkung der Güterverkehrszentren entlang der Brennerstrecke. Auch die Elektromobilität wird zunehmend wichtiger. „Bis jetzt wurden mit den Elektroladestationen auf der Brennerautobahn viele Tonnen weniger CO2-Ausstoß in der Atmosphäre erzeugt“, berichtet Pardatscher. Der grüne Mobilitätskorridor sehezudem auf dem Autobahnabschnitt München bis Modena alle 100 Kilometer eine Wasserstofftankstelle vor.
Obergrenze wäre falsches Signal
Auch der Transitverkehr auf der Brennerachse war Thema des Treffens. Eine Obergrenze, wie von einigen Seiten immer wieder gefordert wird, wäre gerade jetzt genau das falsche Signal, so der Wirtscahftsring „Wir sollten froh sein, wenn die Wirtschaft wieder gut läuft. Legen wir ihr deshalb keine Bremsklötze in den Weg“, so Leo Tiefenthaler, Präsident des Südtiroler Wirtschaftsrings – Economia Alto Adige. Für Südtirols Wirtschaftsvertreter steht fest: Mit Verboten und Ad-hoc-Maßnahmen erreicht man nichts. „Südtirols Wirtschaft ist gesprächsbereit, um nachhaltige Gesamtlösungen für den Verkehr zu finden. Diese sollten aber auf jeden Fall auch wirtschaftsfreundlich sein“, unterstreicht Tiefenthaler.
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Kommentare (22)
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besserwisser
leo was ist nur aus dir geworden …
als sbb nachhaltigkeit und umweltschutz predigen, und dann bist du plötzlich auch noch sprecher der autobahnlobby? (beim flughächen weiss man eh wo du gestanden bist) ….
leser
wenn man so in die presse reinschaut dann ist es schon zum fürchten welche neuen parteischafe wir im herbst bekommen werden
ostern
Leider sehen manche Leute nur EURO vor Ihren Augen, und die Gefahr
blind zu werden ist groß. Ausserdem ist die Gier mancher Menschen nicht
zu bremsen. Es gibt nur EINE Möglichkeit, diesen Leute nicht mehr zu wählen!
rowa
Könnte vielleicht jemand Herrn Tiefenthaler die Bedeutung des Wortes „Transit“ erklären … vielleicht kommt er dann drauf dass Transitverkehr wenig mit der Südtiroler Wirtschaft zu tun hat …
rowa
p.s.
… ausser mit den Einnahmen der Brennerautobahn …
leser
die dann wieder an die manager ausbezahlt werden
andreas
Das viele Arbeitsplätze vom Transit abhängen, scheinen manche hier zu ignorieren, aber wohl auch nur, bis sie selbst betroffen sind oder die Waren, welche sie kaufen, teurer werden und sie dann jammern, wie teuer Südtirol ist.
Jeder Änderung bringt aber auch Nachteile mit sich, das sollte man berücksichtigen, bevor man hier großartig Lösungen präsentiert oder anderen Vorwürfe macht.
besserwisser
@ wiviele sind es denn?
leser
ist der transit nicht massiv unter druck weil die frächter choffeure aus dem osten laufen lassen, die für 1.400 euro 15 bis 20 stunden am tag unterwegs sind
also welche arbeitsplätze im tiroler land hängen vom transit ab
wieviel südtiroler choffeure beschäftigt beispielsweise fercam in seinem unternehmen
warum laufen zig europäische transportunternehmen mit sitz von osteuropäischen ländern mit niedriglohnniveau
andreas
Schreib Fernfahrer, das Wort solltest du eigentlich beherrschen.
LKWs haben üblicherweise Zwischen- oder Endprodukte geladen, welche jemand benötigt und da Südtirol noch nicht vollkommen autark ist, benötigen halt auch wir welche.
laura
Leo Leo….
george
Ich bin gegen den Gesundheitsschutz dieser oben abgebildeten Herren, nachdem diese ja auch kein Verständnis für den Schutz der Bevölkerung entlang der Autobahnen und Hauptstraßen haben.
leser
ja genau diese herren haben ja ihr idülisches höfchen, pardatscher hat es ja frisch geschlossen und somit sein paradies dank der kubaturvermehrung aus dem raumordnungsplan) fernab vom verkehr, immer frisch auf können sie tagtäglich ihre hetztiraden in die kamera und in die zeitungen drucken lassen, also besser retter für unser ländle kann man sich nicht vorstellen, ja vielleicht kosten sie uns ein bisschen viel, aber macht doch nix im land wo der honig im bächen (äh durch die turbinen)fliesst