Wer bringt wie viel Geld?
Die Briten sind die spendabelsten Gäste in Südtirol. Wer davon profitiert. Und wie viel die anderen Gäste im Schnitt ausgeben.
von Heinrich Schwarz
Gäste aus Großbritannien sind in Südtirol besonders willkommen. Denn der durchschnittliche britische Gast lässt mit Abstand am meisten Geld pro Tag liegen – zumindest in der Wintersaison. Wie aus der neuen Broschüre der IDM zum Tourismusjahr 2017 hervorgeht, sind es im Winter 241 Euro pro Tag, im Sommer hingegen mit 122 Euro nur rund die Hälfte davon, was aber im Vergleich mit anderen Herkunftsländern dennoch relativ viel ist.
Kein Wunder also, dass in Großbritannien verstärkt Werbung für Südtirol gemacht wird. Mit Erfolg: In den letzten vier Jahren stieg die Anzahl der britischen Nächtigungen um 37,6 Prozent auf 279.000 an.
Briten sind in Südtirol im Winter am häufigsten anzutreffen – und dabei vor allem in Gröden und im Gadertal. Auch im Sommer suchen sie mehrheitlich die ladinischen Täler auf, immer öfter aber auch das Burggrafenamt.
Spendable Gäste sind auch die Schweizer, die sich aufgrund des deutlich niedrigeren Preisniveaus in Südtirol natürlich mehr leisten können. Im Winter gibt der Schweizer Gast durchschnittlich 161 Euro aus, im Winter 130 Euro. Fast die Hälfte der Schweizer Gäste entscheidet sich für das Burggrafenamt. Dabei überwiegen die Sommergäste stark.
In der Sommersaison sind es aber die Österreicher, die im Durchschnitt am meisten Geld in Südtirol liegen lassen: 134 Euro pro Tag und Kopf. Im Winter ist es mit 144 Euro immerhin der dritthöchste Betrag.
Da kann das wichtigste Herkunftsland, Deutschland, mit 134 Euro im Winter und gerade einmal 100 Euro im Sommer nicht mithalten. Dasselbe gilt für Italien als zweitwichtigster Markt mit 140 bzw. 103 Euro.
Die Schlusslichter beim Ausgabeverhalten sind Belgien mit durchschnittlich 123 Euro im Winter und 94 Euro im Sommer sowie die Camping-Nation Niederlande mit ebenfalls 123 Euro im Winter und gerade einmal 71 Euro im Sommer.
Daneben wurden in Bezug auf die täglichen Ausgaben nur noch die Märkte Polen und Tschechien erhoben – allerdings nur hinsichtlich der Wintersaison. So geben die polnischen und tschechischen Wintergäste im Schnitt 141 bzw. 131 Euro pro Tag aus.
Beide Herkunftsländer werden für Südtirols Tourismus immer wichtiger. Es gibt genauso wie in den Benelux-Ländern, Frankreich, Großbritannien und Russland ein großes Gästepotenzial, weshalb die IDM dort verstärkt Marketingmaßnahmen ergreift.
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