Der Einkäufer
Nach dem Luxusresort Nidum in Nordtirol kauft HGV-Präsident Manfred Pinzger nun auch das Hotel Adler in Morter bei Latsch. Die TAGESZEITUNG hat den Vinschger Touristiker und Ex-Senator nach seinen Plänen gefragt.
Tageszeitung: Herr Pinzger, stimmt es, dass Sie das Hotel Adler in Morter gekauft haben?
Manfred Pinzger: Es gibt einen Kaufvorvertrag. Üblicherweise spricht man über seine Pläne allerdings erst dann, wenn es auch einen fixen Vertrag gibt und man auch tatsächlich der Eigentümer einer Immobilie ist.
Können Sie uns wenigstens ein bisschen etwas über die Zukunft des Hotels Adler verraten?
Zum Hotel Adler gehört ein relativ großes Grundstück, wobei der größte Teil Wohnbauzone ist. Darauf stehen auch bereits Häuser. Aber die Immobilie ist als Hotel konzipiert worden. Wir sind Gastwirte und es ist daher grundsätzlich davon auszugehen, dass wir im Tourismus-Sektor etwas unternehmen. Ob es dann ein Hotel sein wird, müssen wir erst schauen. Wir sind dabei ein Gesamtkonzept auszuarbeiten. Viel wird auch davon abhängen, was die Gemeinde Latsch und die Fraktion Morter möchten. Das Gebäude ist prägend für Morter und wir möchten daher im Einklang mit den Bürgern vor Ort handeln. Wir sind jedenfalls offen für alle guten Vorschläge.
Ist der Vinschgau touristisch gesehen attraktiv genug für ein weiteres großes Hotel?
Der Vinschgau ist generell attraktiv. Morter liegt etwas abgelegen und ist deshalb sicher keine Luxusdestination wie Meran oder Corvara, kann aber den Aktivbereich gut abdecken. Dies vor allem deshalb, weil es am Eingang zum Martelltal liegt.
Das Hotel Adler ist ein Traditionsbetrieb mit mehreren Nebengebäuden, der allerdings schon viele Jahre leer steht. Es wird viel Geld kosten, die Immobilie wieder auf Vordermann zu bringen?
Es werden sehr hohe Investitionen nötig sein. Einen genauen Betrag kann ich aber nicht nennen, das ist verfrüht. Wir wissen auch gar nicht, ob abgerissen werden muss oder ob saniert wird.
Das Hotel Adler stand zuletzt im Besitz der Hypo Vorarlberg Leasing AG. Können Sie uns den Kaufpreis verraten?
Es war sicher kein Schnäppchenpreis und wir waren auch nicht die einzigen Interessenten. Es gab auch Anfragen aus dem Ausland.
Die Familie Pinzger hat 2016 bereits den Fünf-Sterne-Betrieb Nidum im Tourismusgebiet Seefeld gekauft. Nun werden sich viele Vinschger fragen, ob Sie ein weiteres großes Projekt stemmen können?
Wir haben mit dem Vinschgerhof in Vetzan und Nidum in Nordtirol zwei gut arbeitende Betriebe und ich habe ausgehend von einem kleinen Gasthof alles selbst erwirtschaftet, ohne eine Erbschaft oder fremde Unterstützung zu beanspruchen. Das Nidum läuft sehr gut und die bisherige Betriebsentwicklung geht weit über unsere Erwartungen hinaus, sodass wir ein neues Projekt in Angriff nehmen können.
Interview: Karin Gamper
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Kommentare (9)
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pingoballino1955
Hat niemand gemerkt,wieviel Baugrund zur Verfügung steht? Ein Schelm wer da nicht nachdenkt!
morgenstern
In Mals versteht man die Welt nicht mehr. Wie kann man in so einem Umfeld ein Hotel kaufen und betreiben.