„Kooperation stärken“
Die Euregio-Länder Südtirol, Tirol und Trentino wollen durch eine vertiefte Verwaltungskooperation die Europaregion stärken.
Die Einführung eines Euregio-Masters sowie eine ständige, nicht nur projektbezogene Zusammenarbeit der Verwaltungen von Südtirol, Tirol und dem Trentino wären Möglichkeiten, um das Zusammenwirken der Verwaltungen in der Europaregion nachhaltig zu vertiefen. Diese Vorschläge wurden heute (20. April) zum Abschluss der Tagung „Verwaltungskooperation in der Europaregion: Potenziale ohne Grenzen?“ ausgesprochen.
Am Donnerstag und Freitag haben sich im Landhaus 1 in Bozen sich Rechtswissenschaftler, Verwaltungsfachleute und rund 60 Führungskräfte aus den drei Euregio-Ländern mit rechtlichen Fragen der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit von Verwaltungen und den unterschiedlichen Kooperationsformen auseinandergesetzt.
Ziel der vom Forschungszentrum Föderalismus der Universität Innsbruck in Zusammenarbeit mit dem Land Südtirol und der Europaregion sowie der Universität Bozen, der Universität Trient und dem Institut für Föderalismus der Eurac veranstalteten Tagung war es, die rechtlichen Rahmenbedingungen auszuloten, um die Zusammenarbeit der Verwaltungen und dadurch auch die Europaregion zu stärken.
„Wir haben in den vergangenen vier Jahren als Europaregion einige Leuchtturmprojekte auf den Weg gebracht“, erklärte bei der abschließenden Podiumsdiskussion Euregio-Präsident Arno Kompatscher. Er sprach sich für eine kontinuierliche und nicht nur projektbezogene Form der Zusammenarbeit der drei Verwaltungen aus.
Wie wichtig die Zusammenarbeit der Verwaltungen sei, unterstrich auch der Landesrat Johannes Tratter, der heute in Bozen den Tiroler Landeshauptmann vertrat: „Die Landesräte kommen und gehen, die Hofräte bleiben.“ Dass die Zusammenarbeit nicht immer einfach sei, und „Kirchtürme groß sein können“, wisse er auch aus seiner Zuständigkeit für Gemeinden. Die Ernennung eines Euregio-Verantwortlichen in allen drei Verwaltungen bezeichnete der Trentiner Landesrat Giuseppe Detomas als einen wichtigen Schritt in den Bemühungen „für eine neue Qualität in der Verwaltungszusammenarbeit“.
Die Reformbedürftigkeit der rechtlichen EVTZ-Grundlagen und die Schwächen der Bedingungen für innerstaatliche und transnationale Verwaltungskooperationen hatte zuvor Anna Gamper vom Institut für Öffentliches Recht, Staats- und Verwaltungslehre der Uni Innsbruck in einer kurzen Zusammenfassung der Tagung hingewiesen.
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