Das Wunder von Salzburg
Der HCB Südtirol hat die EBEL gewonnen. Die Foxes siegten gegen Red Bull Salzburg mit 3:2
Die Sensation ist perfekt!
Der HCB Südtirol hat die EBEL gewonnen. Die Foxes siegten am Freitag vor 1.000 aus Südtirol mitgereisten Fans im Salzburger Volksgarten in einem hochspannenden Spiel gegen Red Bull Salzburg mit 3:2.
Die Tore für Bozen erzielten Dominic Monardo (13.41), Chris DeSousa (14.40) und Luca Frigo (25.09).
Die Tore für die Bullen schossen Layne Viveiros (54.29) und Peter Mueller (58.33).
Nach den ersten beiden Dritteln führten die Foxes mit 3:0.
Im Schlussdrittel kamen die Bullen auf, scheiterten aber immer wieder an der Bozner Mauer und an Schlussmann Pekka Tuokkola, der am Ende wieder auf eine sensationelle Fangquote von über 94 Prozent kam!
Mit letzten Einsatz gelang es Alexander Egger & Co. die knappe Führung über die Zeit zu retten. Nach dem Schlusspfiff war die Freude bei den Foxes groß.
Das Wunder von Salzburg war perfekt!
Bozen ist 19-facher Italienmeister und EBEL-Meister 2014 und 2018!
Und man muss bedenken:
Die Bozner waren als Achte in das Playoff gekommen.
Aber unter Kai Suikkanen wurde alles anders! Als der Finne das Kommando beim HCB übernahm, waren die Füchse noch Tabellenletzter, am abschließenden Spieltag der Zwischenrunde schaffte man es als Achter gerade noch ins Play-off.
Dort avancierten die „Füchse“ gegen den KAC, die Vienna Capitals und schließlich Salzburg zum „Riesentöter“, wie es die „Krone“ treffend formulierte.
Die Geschichte hat sich also wiederholt:
Red Bull Salzburg ist der Titel wie bereits 2014 an den HCB Südtirol entglitten! Die favorisierten Bullen mussten sich dem klaren Außenseiter geschlagen geben. Die „best of seven“-Serie ging mit 4:3 an die Füchse.
Bitter für die Bullen:
Bereits vor vier Jahren waren die Salzburger im EBEL-Finale in einem Entscheidungsspiel daheim mit 2:3 an den Foxes gescheitert, damals in der Verlängerung.
Dabei sprach die Statistik am Freitag mit 32:15 Torschüssen klar für Salzburg.
Aber Salzburg nutzte die Gelegenheiten nicht ausreichend.
Die Bullen blieben in sieben Powerplays ohne Treffer!
Nach dem Treffer von Peter Mueller witterten die Bullen noch ihre Chance, aber in den ausständigen 87 Sekunden gelang dem Team von Greg Poss kein Tor mehr.
Alexander Egger sagte in einer ersten Reaktion:
„Unglaublich, wenn man denkt, wo wir waren. Wir waren weit unten, jetzt sind wir weit oben. Es ist so, wie wenn es irgendwo geschrieben gewesen wäre. Die letzten fünf Minuten haben gefühlte zwei Stunden gedauert.“
Unter Tränen sagte Egger, das sei sein letzten Spiel gewesen. Nach 18 Saisonen beendet der Kapitän also seine Karriere!
Ein besseres Timing wäre für den Kapitän nicht möglich gewesen. Stolz stemmte der 38-Jährige den Siegerpokal.
Auch in der Landeshauptstadt wurde der sensationelle Sieg der Foxes gefeiert, zuerst bei zahlreichen Public-Viewing-Events in der gesamten Stadt– und danach mit Autokorsos wie man sie sonst nur bei Fußball-Großereignissen kennt.
Apropos Sensation:
HCB-Macher Dieter Knoll hatte zu Beginn dieser Saison gesagt: „Das ist die stärkste Mannschaft seit wir EBEL spielen.“
Knoll wurde belächelt …
DAS MATCH
Oleksuk hatte gleich zu Beginn die erste Chance für die Gäste, wurde aber im letzten Moment abgedrängt, derselbe Spieler versuchte es nach vier Minuten nochmals, diesmal landete sein Schuss im Außennetz.
Bei einer 2+2 Strafe gegen DeSousa nach vier Minuten legten die Foxes wie bereits üblich ein exzellentes Penaltykilling hin und gewährten den Bullen ganze zwei Schüsse. Nach zehn Minuten kam Miceli über die rechte Seite und verzögerte den Schuss solange, bis Starkbaum die Sicht verstellt wurde, konnte den Goalie aber trotzdem nicht überwinden.
Nach vierzehn Minuten klingelte es dann im Kasten der Hausherren: Sointu tanzte durch die Salzburger Abwehr, sein Schuss wurde von Starkbaum abgewehrt, Monardo reagierte am schnellsten und nutzte den Rebound zur Bozner Führung.
Nach einer weiteren Minute erhöhten die Füchse auf 2:0. Nach einem von Tomassoni abgelenkten Schuss kam die Scheibe zu dem im Slot vergessenen DeSousa, welcher Starkbaum ausspielte und die Scheibe lässig in den Kasten beförderte.
Nachdem Bernard und Smith jeweils bei einem Konter gefährlich bis vor Starkbaum kamen, machten die Salzburger Druck, ohne dass sie zu zwingenden Torchancen kamen. Das Drittel endete mit einer Zweiminutenstrafe gegen Angelidis.
Der HCB Südtirol Alperia schaukelte den Rest der Strafe gut über die Runden. Nach drei Minuten startete Sointu alleine im Konter, der Schuss fiel aber zu zentral aus und wurde Beute vom Salzburger Goalie.
Der dritte Treffer der Foxes folgte aber zwei Minuten später, als Smith die Scheibe an der Bande eroberte, diese kam über Bernard zum mitgelaufenen Frigo, welcher kurz nach der blauen Linie abzog und den Puck in die kurze Ecke von Starkbaum beförderte. Nach einem Fehler der Salzburger Defensive hatte DeSousa die Möglichkeit zum vierten Tor, scheiterte am Torhüter der Red Bull, bei einem weiteren Konter kurz darauf von Sointu war dieser zu eigensinnig und versuchte den Abschluss selbst, anstatt für Petan abtropfen zu lassen.
Salzburg drückte nun vehement, die Foxes machten alle Räume vor Tuokkola dicht, warfen sich mehrmals in die gegnerischen Schüsse und ermöglichten den Hausherren nur wenige klare Chancen, die größte Gefahr brachten Schüsse von Heinrich und Pallestrang.
Der Schlussabschnitt war eine totale Abwehrschlacht der Bozner, denn den Salzburger blieb keine andere Wahl mehr, als alle Kräfte nach vorne zu werfen. Die Bozner errichteten vor ihrem Goalie ein Bollwerk, an dem sich die Hausherren bis sechs Minuten vor Spielende vergeblich die Zähne ausbissen.
Dann war es Viveiros, welcher auf Zuspiel von Schremp verkürzte, bei seinem Schuss wurde Tuokkola durch Harris gekonnt die Sicht genommen. Bereits drei Minuten vor Spielende riskierte Salzburgs Coach Poss alles, nahm seinen Torhüter vom Spielfeld und brachte den sechsten Feldspieler.
Nachdem Tuokkola einen Gewaltschuss aus nächster Nähe von Hughes abwehren konnte, erzielte Müller knapp eine Minute vor der Sirene mit einem Volleyschuss auf Zuspiel von Schremp den Anschlusstreffer, mehr ließ die Abwehrabteilung der Foxes nicht mehr zu.
Red Bull Salzburg – HCB Südtirol Alperia 2:3 (0:2 – 0:1 – 2:0)
Die Tore: 13:41 Dominic Monardo (0:1) – 14:40 Chris DeSousa (0:2) – 25:09 Luca Frigo (0:3) – 54:29 Layne Viveiros (1:3) – 58:33 Peter Müller (2:3)
Schiedsrichter: Lemelin/M.Nikolic – Seewald/Zgonc
Zuschauer: 3400
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