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Hitzige Pestizid-Debatte

Foto: 123RF.com

Bei einer Informationsveranstaltung zum Thema Pestizid-Rückstände im Unterland gab es teils heftige Wortgefechte.

Am Freitag fand im Kulturhaus Kurtatsch ein Informations- und Diskussionsabend zum Thema „Pestizidrückstände auf Kinderspielplätzen im Überetsch/Unterland“ statt. Eingeladen hatten der Bildungsausschuss Kurtatsch und die Arbeitsgemeinschaft Lebenswertes Unterland in Zusammenarbeit mit der AVS-Sektion Kurtatsch/Margreid und dem Netzwerk Familie Kurtatsch.

Es wurde die vom Dachverband für Natur und Umweltschutz, gemeinsam mit PAN-Europe, durchgeführte Studie aus dem Jahr 2017 von Andreas Riedl (Dachverband) und Koen Hertoge (PAN-Europe) präsentiert. Moderiert wurde die Veranstaltung von der Biologin Franziska Zemmer.

Den rund 130 Zuhörern wurden zuerst die Gesamtergebnisse der Studie präsentiert, um anschließend auf die Detailergebnisse einzugehen: Im Mai 2017 wurden im Überetsch/Unterland 20 Spielplätze auf Rückstände untersucht, die Proben durch die akkreditierte Firma „Bioprogramm“ aus Padua gezogen und im Landeslabor analysiert.

Zum Zeitpunkt der Probenentnahmen – es betrifft hier eine Momentaufnahme und kein regelmäßiges Monitoring – waren etwa 20 Prozent der untersuchten Spielplätze im Überetsch/Unterland mit bis zu drei verschiedenen Wirkstoffen kontaminiert.

„Unabhängige wissenschaftliche Studien weisen auf mögliche gesundheitliche Gefahren hin. Bei einem Mix von Belastungen durch verschiedene Pestizide und Umweltgifte ist besondere Vorsicht geboten, da in diesen Fällen eine Steigerung der Toxizität erfolgen kann“, heißt es von PAN-Europe.

Die Ärztin Elisabeth Viertler informierte über mögliche gesundheitliche Gefahren und Risiken in Zusammenhang mit Pestiziden. Michael Oberhuber, Direktor des Versuchszentrums Laimburg, präsentierte seine Sicht der Dinge und teilte die Meinung, dass Kinderspielplätze pestizidfrei sein sollten. Daran arbeitet die Laimburg bereits seit Jahren intensiv.

„Unserer Meinung nach geht dies zu langsam“, sagt aber Koen Hertoge.

Toni Riegler, Obmann Bioland Südtirol, deutete darauf hin, dass es im Jahre 2017 (die Rahmenvereinbarung zwischen Bioverbänden und Verbänden integrierter Anbauweise bestand bereits) keine größeren Probleme mit Kontaminierung durch Abdrift gab. Koen Hertoge meint: „Diese Feststellung steht im Widerspruch zu den Ergebnissen der präsentierten Spielplatzstudie.“

Laut Hertoge hat die anschließende Diskussion gezeigt, dass das Thema Pestizide auch in Überetsch/Unterland noch weiterer eingehender Gespräche zwischen den politischen Entscheidungsträgern und den besorgten Bürgern bedarf.

„Und obwohl seitens der Moderatorin am Anfang des Abends gegenseitiger Respekt gefordert wurde, kam es zu persönlichen Diffamierungen und negativer Wertschätzung dem Studien-Projektteam gegenüber“, so der Pestizid-Gegner.

PAN-Europe Vorstandsmitglied Koen Hertoge bemerkte: „Die Art und Weise der Diskussionkultur in Kurtatsch erinnert sehr an die ersten Diskussionen zu diesem Thema im Obervinschgau vor fünf Jahren. Wenn ich sehe, wie sich die weiteren Auseinandersetzungen im Obervinschgau und vor allem in Mals entwickelt haben, bin ich zuversichtlich, dass es auch im Überetsch/Unterland eine sinnvolle Annäherung der gegensätzlichen Standpunkte geben wird.“

Einig war man sich, dass Spielplätze komplett frei von Wirkstoffen sein sollen. Auch bei öffentlichen Grünflächen und Hobbygärten sei auf Pestizide zu achten.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (8)

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  • besserwisser

    liebe tageszeitung,
    mit diesem hetzerischen foto leistet ihr keinen beitrag für eine konstruktive diskussion! dieses foto stammt mit sicherheit nich von einem weinbauern aus südtirol!

    • robby

      Was bitte hat ein Foto mit den Forschungsergebnissen zu tun?

    • sigmundkripp

      Das Foto zeigt eines der modernsten und Abdrift-ärmsten Sprühgeräte! Kein Axialgebläse, das den Sprühnebel unendlich weit und hoch in die Lüfte bläst, sondern Radialgebläse, die den Luftstrom über Rohre extrem gezielt an die Laubwand leiten! Und noch dazu erledigt es in einder Durchfahrt 4 Reihen! Allerdings ist so ein großes Gerät bei unseren kleinen Parzellen nur für die wenigsten einsetzbar.

  • schwarzesschaf

    Bei dem was sie sehen drehen sie durch aber das wir dauernt mit pheromonen vom apfelwickler stimuliert werden und durch das die allergien gestiegen si d da jammert niemand und über die strahlung der händy funkmasten ecc da regt sich auch niemand auf komische welt

  • george

    Pestizide sind Krebs erregend und somit ist dazu null Toleranz angesagt. Liebe Landwirte, wer von euch mag Krebs haben? Niemand von euch, also mutet dies auch nicht anderen zu.

  • andreas

    @george
    Leute wie du tragen zur Eskalation von solchen Diskussionen bei.
    Bleib einfach sachlich und spar dir deine Missionierung.

    Zucker ist z.B. ein weit gefährlicherer Stoff für die Gesundheit und zu stark frittierte Pommes oder zu stark gebackener Kuchen oder Kekse sind auch krebsfördernd, Speck und Gegrilltes sowieso.

    Und wirst sehen, in 10 Jahren werden Leute wie du das Leben verbieten wollen, da es anscheinend immer tödlich endet, das wird momentan nur von der Pharmaindustrie verschwiegen. 🙂 🙂

  • george

    Bei dir endet es hoffentlich relativ früh als Strafe dafür, dass du dauernd solche blödsinnige Meinungen verbreitest. Verkürze mindestens nur dein Leben und nicht das anderer, wozu du kein Recht hast.
    Im Gegensatz dazu sind meine Darlegungen wissenschaftlich fundiert und erwiesen. Woher nimmst du dir das Recht, eindeutige Nachweise als „Missionierung“ zu bezeichnen. Spare dir mindestens solchen Schwachsinn.

    • andreas

      Du lügst oder was genau verstehst du bei „wahrscheinlich krebserregend“ nicht?
      Wie kann man Lügen wie deine widerlegen?

      „Die Krebsagentur IARC der WHO kam 2015 dagegen zu dem Schluss, dass Glyphosat „wahrscheinlich krebserregend“ ist. Die Institution untersucht allerdings nur, ob ein Stoff grundsätzlich in der Lage ist, Krebs auszulösen. Sie bewertet nicht, wie groß diese Gefahr ist und ob ein konkretes Risiko für die Bevölkerung besteht. So stuft die IARC auch den Friseurberuf und den Konsum heißer Getränke als „wahrscheinlich krebserregend“ ein, Sonnenstrahlen und Alkohol als „sicher krebserregend“.

      Quelle: http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/julia-kloeckner-will-sie-glyphosat-doch-nicht-verbieten-a-1203097.html

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