„Denkmuster aufbrechen“
Im Rahmen einer Anhörung hat IT-Landerätin Waltraud Deeg über den aktuellen Stand der Dinge in Sachen Digitalisierung informiert.
Man befinde sich konsequent auf dem Weg hin zu „Südtirol 4.0“ berichtete Deeg im Plenum des Südtiroler Landtages. Die Digitalisierung sei als Prozess zu verstehen, der viele Lebensbereiche betreffe und den es mitzugestalten gelte. „Die Digitalisierung kann nur dann erfolgreich umgesetzt werden, wenn wir die Bürger, wenn wir die Unternehmen auf diesem Weg mitnehmen“, sagte Deeg.
Wie dieser Südtiroler Weg ausschaut beschrieben Ressortdirektorin Carmen Plaseller und Abteilungsdirektor Kurt Pöhl. Südtirol habe mit dem Strategiepapier „Südtirol Digital 2020“ eine wichtige Grundlage, welche die Leitlinien für die digitale Entwicklung in Südtirol festhält. „Es geht uns darum Prozesse zu modellieren und bausteinmäßig umzusetzen – und zwar von der Nutzersicht aus gedacht“, betonte Ressortdirektorin Plaseller.
Allzu oft würden Abläufe noch viel zu stark abteilungszentriert gedacht. Es gelte jedoch offen, übergreifend und auf die Bedürfnisse der Südtirolerinnen und Südtiroler ausgerichtet zu agieren. „Es handelt sich um eine Veränderung, die auch Denkmuster aufbrechen und die Kultur in den Unternehmen und Organisationen prägen wird und muss,“ so Plaseller. Dieser ganzheitliche und übergreifende Ansatz ziehe sich auch durch „Südtirol Digital 2020“.
In jedem Bereich aus dem Strategiepapier gebe es unterschiedliche Leuchtturmprojekte, berichtete Kurt Pöhl. Er nannte in diesem Zusammenhang beispielsweise die neue einheitliche digitale Identität SPID, welche die Nutzung aller Online-Dienste der öffentlichen Verwaltung in Südtirol und nationaler Dienste ermöglicht. In Südtirol sei diese Möglichkeit seit Oktober 2017 aktiv, nun gehe es unter anderem darum weitere Dienste, aber auch weitere Möglichkeiten (z.B. Bezahldienste über PagoPA) auszubauen.
Aufgrund der gesamtgesellschaftlichen Auswirkungen der Digitalisierung sei es wichtig, möglichst alle Bereiche abzustimmen und einzubinden. Dies erfolge durch eine klare Aufteilung der IT-Governance, die sowohl die lokalen Körperschaften in Planung und Steuerung, als auch andere Akteure wie Wirtschaftsverbände oder den Bildungsbereich in den Dialog einbeziehe. Die beteiligten Akteure spielen eine wichtige Rolle als Mediatoren, wenn es darum geht die Bürger zu informieren und zu sensibilisieren. „Wir müssen gemeinsam massiv daran arbeiten, dass die Bürger Vertrauen in die neuen Technologien und ihre Chancen erkennen“, strich Kurt Pöhl bei der Anhörung hervor. Dazu zähle auch, die Datensicherheit so weit als möglich garantieren zu können. Landesrätin Waltraud Deeg pflichtete dem bei und verwies zudem auf das Kompetenzzentrum des Landes, welches im lokalen Kontext die Sicherheit im Umgang mit den Daten der Bürger gewähren soll.
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