Keine Sauna-Fortsetzung
Die Grünen haben ihren Beschlussantrag zur Damensauna zurückgezogen – eine Fortsetzung der Sauna-Diskussion im Landtag wird es daher nicht geben.
Im Hohen Haus wird man so schnell nicht mehr übers Saunieren sprechen. Die Grünen haben den Beschlussantrag zur Damensauna nach der Vertragung im November nun zurückgezogen. „Landesrätin Martha Stocker uns angeboten, den Sauna-Betreibern in Südtirol einen Brief mit unserem Anliegen zu schreiben und das hat sie gemacht. Daher haben wir den Beschlussantrag zurückgezogen“, erklärt Brigitte Foppa. Im November hatten die Grünen noch eine Vertagung beantragt, nun wurde der Antrag aber zurückgezogen, weil das Ziel des Antrages – eine Sensibilisierung der Betreiber für dieses Anliegen – erreicht wurde.
Der Sauna-Beschlussantrag hatte im November eine heiße Diskussion im Landtag ausgelöst. Die Grünen forderten mittels Beschlussantrag die Landesregierung auf, dass alle Wellnessanlagen Südtirols, die mit Sauna oder Dampfbädern ausgestattet sind und öffentliche Förderungen erhalten, angehalten werden, mindestens einmal wöchentlich eine Damensauna nach 18.00 Uhr anzubieten oder alternativ dazu zusätzlich zur gemischten Sauna einen Bereich ohne vorgegebene Uhrzeiten den Frauen vorzubehalten. Auch hätte die Landesregierung dafür Sorge tragen sollen, dass die Damensauna nicht überall am selben Tag angeboten wird. „In Südtirol bieten nur ein paar Anlagen Saunabereiche oder bestimmte Termine bis in die Abendstunden an, die nur Frauen vorbehalten sind“, begründete Brigitte Foppa den Antrag.
Die Diskussion im Landtag entwickelte sich allerdings anders als erwartet: Plötzlich wurde nicht mehr über verlängerte Öffnungszeiten der Damensauna diskutiert sondern übers Gaffen in der Sauna. „Auch Männer werden in der Sauna angeschaut“, erklärte beispielsweise Andreas Pöder von der BürgerUnion.
Auch wenn mehrere Abgeordnete versuchten, die Diskussion wieder zum eigentlichen Thema – den Öffnungszeiten – zu lenken, so wurde im Landtag doch lieber über Saunagewohnheiten gesprochen. „Es wundert mich, dass aus so einem Thema gleich eine Sexismusdebatte werden muss“, bedauerte Brigitte Foppa nach der Sitzung.
Nun ist das Thema aber endgültig vom Tisch. Da Landesrätin Martha Stocker das Grundanliegend des Beschlussantrages als fundiert betrachtete, bot sie den Grünen an, die Betreiber schriftlich zu kontaktieren und ihnen dieses Anliegen darzulegen. „Da Martha Stocker diesen Brief nun verschickt hat, ziehen wir unseren Beschlussantrag zurück“, erklärt die Grüne Landtagsabgeordnete.
Eine Fortsetzung der Sauna-Debatte im Landtag wird es daher nicht mehr geben.
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