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„Nicht die Wahrheit“

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Die Süd-Tiroler Freiheit verlangt nun die Offenlegung der Protokolle des Rettungseinsatzes auf der Timmelsalm und erhebt Vorwürfe gegen die Bozner Leitstelle.

Der von TAGESZEITUNG Online enthüllte Fall des völlig missglückten Rettungseinsatzes, bei welchem nach einem Lawinenabgang in der Nähe des Timmelsjochs ein nur drei Minuten entfernter Rettungshubschrauber aus Nordtirol von der Südtiroler Notrufzentrale abgelehnt wurde und die Verunglückten daraufhin über eine Stunde auf die Rettung warten mussten, hat hohe Wellen geschlagen.

Die Rechtfertigung des Südtirol Notfalldienstes bezeichnet Sven Knoll von der Süd-Tiroler Freiheit als „äußerst befremdend“. Der Fall zeige die groben Missstände bei grenzüberschreitenden Rettungseinsätzen auf.

Anstatt den Fall lückenlos aufzuklären und dafür Sorge zu tragen, dass sich so etwas nicht noch einmal wiederholt, verstricke sich der Geschäftsführer des Südtiroler Notfalldienstes in widersprüchliche Angaben zum Ablauf der Rettungskette und verteidigt auch noch die grobe Fahrlässigkeit, so Knoll.

Sven Knoll

Die Aussage, dass „nicht der nächste Hubschrauber entsendet wird, sondern zunächst der eigene“, zeigt nur zu deutlich die Engstirnigkeit der Verwaltung, für die eine Staatsgrenze offenkundig wichtiger ist, als das Wohl der Patienten, so der STF-Politiker.

Wenn es um die Rettung von Menschenleben geht, gebe es keine „eigenen“ oder „fremden“ Rettungskräfte, so der Landtagsabgeordnete der Süd-Tiroler Freiheit, Sven Knoll.

Informationen der Süd-Tiroler Freiheit belegten, dass die Sachverhaltsdarstellung des Südtiroler Notfalldienstes nicht der Wahrheit entspricht und zudem in Sölden sogar ein zweiter Rettungshubschrauber des ÖAMTC bereitgestanden wäre, der ebenfalls von Südtirol abgelehnt wurde.

Da die Erstalarmierung sowie die Stornierung des Nord-Tiroler Rettungshubschraubers „Martin 8“ über die Leitstelle Tirol abgewickelt wurden, liegen die Fakten auf dem Tisch und es ergibt sich folgendes Bild der Situation:

Der Notruf ging über 112 bei der Polizei Imst ein, welche diesen um 12.10 Uhr an die Leitstelle Tirol weitergab. Um 12.15 Uhr wurde der Einsatz an die Notrufzentrale Bozen mit dem Hinweis weitergegeben, dass „Martin 8“ als nächstgelegener Hubschrauber (3 Flugminuten, weniger als 8 km zum Einsatzort) sowie „Alpin 2“ (ÖAMTC Standort Sölden) sofort verfügbar seien.

Dieses Angebot wurde von Süd-Tirol abgelehnt. Um 13.05 Uhr ging in der Leitstelle Tirol der Anruf der Notrufzentrale Bozen ein, in welchem mitgeteilt wurde, dass Einsatzkräfte und Hubschrauber zwar in der Nähe des Notfallortes seien, aber von Süden wegen Nebels kein Durchkommen sei, mit der gleichzeitigen Bitte, „Martin 8“ zu entsenden.

Um 13.07 Uhr erfolgte daraufhin die Alarmierung von „Martin 8“, welche aber um 13.11 Uhr von der Landesnotrufzentrale mit dem Hinweis, dass der Hubschrauber des Aiut Alpin jetzt den Notfallort erreicht habe, storniert wurde.

Der Geschäftsführer des Südtiroler Notfalldienstes stellt die Situation etwas anders dar, um Schadensbegrenzung zu betreiben. Er erklärt, dass der Hubschrauber des Aiut Alpin um 12.45 Uhr am Lawinenkegel gelandet sei.

Eine Behauptung, die laut Protokoll nicht stimmen kann, denn wäre dies tatsächlich der Fall gewesen, warum wurde dann um 13.05 Uhr die Leitstelle Tirol mit der Bitte um Entsendung von „Martin 8“ kontaktiert, fragt Sven Knoll.

Es sei wichtig, aus den Fehlern dieses missglückten Rettungseinsatzes zu lernen, damit zukünftig die grenzüberschreitende Zusammenarbeit der Rettungskräfte verbessert werden kann. Oberste Priorität muss das Wohl der Patienten haben!
Die Süd-Tiroler Freiheit wird daher der Landesregierung alle Protokolle und Informationen übermitteln, damit der Vorfall lückenlos aufgeklärt werden kann.

Indes veröffentlicht die TAGESZEITUNG am Samstag in ihrer Print-Ausgabe das detallierte Protokoll des Rettungseinsatz auf der Timmelsalm.

Daraus geht hervor, dass der Einsatz – um es gelinde zu sagen – tatsächlich nicht lehrbuchmäßig verlaufen ist.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (8)

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  • josef.t

    Der junge Herr möchte alles politisieren, wie damals als es im Meraner
    Krankenhaus, aus logisteschem Grund keine Butter gab, beschuldigte
    der Herr die italienischen Regierung, auch hier geht es wohl um finanzielle
    Gründe ?
    Aus welchenGrund solche Leute mit hartverdientem (Steuern) Geld
    überhäuft werden……..

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