Wien geht unter …
Der HCB Südtirol hat am Samstag das Heimspiel gegen die Vienna Caps mit 5:2 gewonnen. Am Ostermontag können die Foxes in Wien den Sack zumachen.
Was hat HCB-Trainer Kai Suikkanen aus der Mannschaft, die Mitte November noch am Tabellenende herumkrebste – mit 12 Punkten Rückstand auf den Vorletzten –, bloß gemacht?
Der HCB Südtirol ist wie vom anderen Stern – und hat am Samstag vor 7.200 begeisterten Zuschauern (!) in der Bozner Eiswelle die Vienna Capitals mit 5:2 besiegt.
Die Tore für die Foxes erzielten Matt Tomassoni, Matias Sointu, Mike Angelidis, Christopher Carlisle und Anton Bernard (für die Caps waren Pollastrone und Tessier erfolgreich).
Damit steht es in der Best of seven-Serie 3:1 für die Mannschaft von Kai Suikkanen.
Die Foxes, die als klare Außenseiter in dieses Halbfinale gegen den amtierenden EBEL-Champion gegangen waren, haben sich mit dem Sieg in Match 4 den ersten Matchpuck gesichert und könnten bereits am Ostermontag in Wien den Sack zumachen.
Ein etwaiges sechstes Spiel würde am Mittwoch in Bozen ausgetragen.
Übrigens: Im zweiten Halbfinale besiegten die Black Wings Linz am Samstag im eigenen Stadion die Salzburger Red Bulls mit 5:2. In der Serie steht es 2:2.
Der Spielbericht:
HCB-Coach Kai Suikkanen hatte wie in den letzten erfolgreichen Matches alle Cracks an Bord, bei den Gästen fehlten mit Holzapfel und Rotter zwei Hochkaräter.
Nach einem kurzen anfänglichen Abtasten nahm das Match vor der Rekord-Kulisse von 7.200 Fans sofort Fahrt auf und die Torchancen häuften sich, die Torhüter beider Teams zeigten eine reife Leistung und brachten die gegnerischen Stürmer oft zur Verzweiflung.
Für die Foxes hatte zu Beginn Smith zwei Mal die Chance auf den Führungstreffer, Frank konnte eine super Hereingabe von Petan nicht verwerten, Monardo scheiterte ebenfalls nach herrlichem Querpass von Sointu, auf der Gegenseite vergaben Nödl, Romig, Schneider und Klubertanz.
In der zwölften Minute klingelte es erstmals im Kasten der Capitals: Gartner spielte die Scheibe an der blauen Linie quer zu Tomassoni, dieser fackelte nicht lange und überwand Lamoureaux mit einem Hammer. Beim nächsten Bozner Powerplay zwei Minuten vor Drittelende erzielte Sointu ein Klassetor: er startete ein Slalom durch die gesamte Wiener Abwehr, umspielte Lamoureaux und versenkte den Puck unter dem Jubel der Zuschauer zum 2:0 für die Bozner.
Auch der zweite Abschnitt begann nach dem Geschmack der Bozner Fans: nach 17 Sekunden lenkte Angelidis einen Schuss von Tomassoni entscheidend ab und die Foxes führten mit drei Toren Vorsprung. Vielleicht etwas zu früh schraubte der HCB Südtirol Alperia zurück und ermöglichte dadurch den Gegnern sich öfters hinter der blauen Linie festzusetzen. Zuerst schnappte sich Tuokkola einen Volleyschuss aus dem Slot von Nödl, dazwischen startete DeSousa einen Konter zwischen drei Gegnern und wurde im letzten Moment abgedrängt.
Dann verlor der Wiener Goalie leichtsinnig die Scheibe und ermöglichte Halmo fast den vierten Treffer.
Nach acht Minuten vollbrachte der Bozner Torhüter einen weiteren Big Save auf den alleinstehenden Vause, im Anschluss startete Smith einen seiner pfeilschnellen Konter, diesmal wurde er von Lamoureaux gestoppt. Hintereinander verletzten sich zwei Bozner Verteidiger (zuerst Marchetti, dann Glira) und die Foxes konnten nur mehr auf fünf Verteidiger zurückgreifen.
Nach zehn Minuten erzielte Tessier auf Rebound das erste Tor für die Gäste. Bozen versuchte es gleich wieder mit einem Egger-Schuss, einer weiteren Bombe von Tomassoni und einem Konter von DeSousa, welcher aber zu eigensinnig war. Drei Minuten nach dem ersten Treffer erzielten die Capitals etwas glücklich das Anschlusstor, eine harmlose Hereingabe von Pollastrone wurde vom Schlittschuh eines Bozner Verteidigers ins eigene Tor abgelenkt.
Die Bozner wankten, fielen aber nicht.
Drei Minuten vor Ende des Drittels brach Tomassoni auf rechts durch und spielte einen traumhaften Querpass auf Miceli, Lamoureaux rettete mit den Schoner: auf der Uhr fehlten noch 25 Sekunden bis zur zweiten Sirene, als Carlisle von der blauen Linie abzog, dem Wiener Goalie war die Sicht verstellt und die Scheibe landete zum vierten Mal im Kasten der Gäste. Es war sicher die Vorentscheidung in diesem Match.
Das Schlussdrittel ist kurz zusammengefasst: es war ein Spiel zwischen Tuokkola und den Capitals.
Was der finnische Torhüter alles entschärfte, war schlicht grandios. Bozen kam nur einmal zu einem Gegenstoß mit Bernard, dessen Schuss zu zentral ausfiel, ansonsten waren die Foxes nur mit Verteidigungsaufgaben beschäftigt.
Gut zwei Minuten nahm der Wiener Coach Aubin ein Timeout und brachte den sechsten Feldspieler, der HCB ließ aber nichts mehr anbrennen und erzielte mit Anton Bernard noch das Empty Net Goal.
Erste Bank Eishockey Liga, 4. Halbfinale:
Sa, 31.03.2018: HCB Südtirol Alperia vs. Vienna Capitals 5:2 (2:0 – 2:2 – 1:0)
Referees: PIRAGIC, TRILAR, Schauer, Zgonc, 7.200 Zuschauer
Tore HCB: 12:09 PP1 Matt Tomassoni (1:0) – 19:27 PP1 Matias Sointu (2:0) – 20:17 PP1 Mike Angelidis (3:0) – 39:35 Chris Carlisle (4:2) – 59:42 EN Anton Bernard (5:2)
Tore VIC: 29:44 Kelsey Tessier (3:1) – 32:58 Jerry Pollastrone (3:2)
Best-of-seven-Serie, VIC-HCB 1:3
Foto: HCB/Vanna Antonello
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