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Riesen-Baulos vergeben

Baustelle Wolf
Foto: BBT SE/Thomas Fontana

Das größte BBT-Baulos auf österreichischem Projektgebiet wurde vergeben. Das Auftragsvolumen beträgt fast eine Milliarde Euro. Wie weit der BBT fortgeschritten ist.

Beim Bau des Brenner Basistunnels (BBT) wurde mit der Vergabe des größten Bauloses auf österreichischem Projektebiet, Pfons-Brenner, ein wichtiger Schritt zur Realisierung der längsten unterirdischen Eisenbahnverbindung gesetzt.

Die Brenner Basistunnel Gesellschaft (BBT SE) erteilte am 23. März 2018 den Zuschlag an die Arbeitsgemeinschaft bestehend aus der PORR Bau GmbH, G. Hinteregger & Söhne Baugesellschaft m.b.H., Società Italiana per Condotte d’Acqua S.p.A. und Itinera S.p.A.

Dieses Konsortium wird den größten Streckenabschnitt im österreichischen Projektgebiet des BBT bauen. Es werden 50 Kilometer Tunnel vorgetrieben.

Das Auftragsvolumen beträgt 966.058.438,46 Euro. Der Zuschlagserteilung waren mehrere Einsprüche beim österreichischen Bundesverwaltungsgericht vorausgegangen. Diese wurden jedoch abgelehnt und die Bietergemeinschaft unter Federführung der PORR als Bestbieter bestätigt.

Für den österreichischen Vorstand der BBT SE, Konrad Bergmeister, ist die Vergabe dieses großen Auftrages ein weiterer Meilenstein: „Das europäische Jahrhundertprojekt befindet sich damit in der Hauptbauphase. Über 80 Prozent aller Bauarbeiten sind nun beim Brenner Basistunnel vergeben. Der Bau ist eine verkehrspolitische Notwendigkeit zur Entwicklung europäischer Bahnkorridore, von denen vor allem die nachfolgenden Generationen profitieren werden.“

Baulos Pfons-Brenner

Der Bauabschnitt umfasst die Errichtung von 37 Kilometer Haupttunnelröhren zwischen Pfons und dem Brenner, rund neun Kilometer Erkundungsstollen sowie die Nothaltestelle bei St. Jodok. Die beiden Haupttunnelröhren werden mittels Tunnelbohrmaschinen ausgebrochen. Die anderen Tunnelabschnitte werden im Sprengvortrieb erstellt.

Die Bauzeit wird rund sechs Jahre betragen.

In diesem Baulos werden rund vier Millionen Kubikmeter Ausbruchsmaterial anfallen. Gut ein Drittel des Ausbruchsmaterials im Abschnitt Pfons-Brenner kann als Zuschlagsstoff zur Herstellung von Ortsbeton, Tübbingen oder Filterkies einer Wiederverwendung zugeführt werden. Das ungeeignete Ausbruchsmaterial wird mittels automatischer Förderbänder direkt zur größten Deponie des BBT ins Padastertal abtransportiert. Um die Deponie mit dem Ausbruchsmaterial zu füllen, werden keine bewohnten Gebiete durchfahren.

Die Materialantransporte erfolgen entweder über die Bahn mit einem eigenen Bahnanschluss vom Bahnhof Steinach oder von der Brennerautobahn über den Saxenertunnel direkt auf die Baustelle.

Längster unterirdischer Eisenbahnverbindung der Welt

Für den 64 Kilometer langen Brenner Basistunnel laufen die Bauarbeiten auf mehreren Baustellen und Zugängen gleichzeitig, sowohl auf österreichischer als auch italienischer Seite. Bis Mitte März 2018 wurden über 80 Kilometer, also gut ein Drittel der 230 vorzutreibenden Tunnelkilometer ausgebrochen, davon 23 Kilometer Haupttunnel, 29 Kilometer Erkundungsstollen und etwa 28 Kilometer an Zufahrts-, Rettungs- und Logistikstollen.

Derzeit werden neben den Um- und Ausbauarbeiten in den Bahnhöfen Innsbruck und Franzensfeste vier Tunnelbaulose vorangetrieben. In Südtirol wird bei der Eisackunterquerung nördlich von Franzensfeste, beim Baulos Mauls 2 – 3 (Mauls bis Brenner) und in Tirol in Wolf/Steinach beim Baulos Pfons-Brenner sowie im Ahrental beim Baulos Tulfes-Pfons sieben Tage pro Woche und 24 Stunden täglich gearbeitet.

Eckdaten:

  • Länge BBT (inkl. Umfahrung Innsbruck) Portal Tulfes bis Portal Franzensfeste 64 km
  • Länge BBT Portal Innsbruck bis Portal Franzensfeste 55 km
  • Maximale Gebirgsüberlagerung 1.800 m
  • Innendurchmesser Haupttunnel 8 m
  • Längsneigung 4,0 ‰ – 6,7 ‰
  • Entwurfsgeschwindigkeit Güterverkehr 120 km/h
  • Entwurfsgeschwindigkeit Personenverkehr 250 km/h
  • 3 Nothaltestellen: Innsbruck, St. Jodok, Trens
  • Ausbruchsmaterial 17 Millionen m³
  • Vortriebsmethoden 30 % Sprengvortrieb, 70 % Tunnelbohrmaschine
Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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