Die Handy-Risiken
Ein bedachter Umgang mit dem Smartphone kann dazu beitragen, die Strahlenbelastung zu minimieren, so die Landesumweltagentur.
Das Smartphone ist zum wichtigsten Wegbegleiter nicht nur junger Menschen geworden. Ob Telefonieren, Navigieren, Kommunizieren, Fotografieren, Nachrichten lesen, Musik hören, Filme anschauen, Termine planen – das Smartphone ist hilfreich dabei und zudem meist griffbereit. Doch die Medaille hat auch eine Kehrseite, vom Handy gehen auch Risiken aus.
Über diese Risiken haben am italienischen Realgymnasium „Torricelli“ in Bozen Fachleute der Umweltagentur, der Postpolizei und der Straßenpolizei informiert. Luca Verdi, der Direktor des Labors für chemische Physik der Landesumweltagentur ging auf die Entwicklung der Kommunikationstechnologie ein und beleuchtete dabei vor allem den Aspekt der Strahlung, die von den Geräten ausgeht und „über die sich Jugendliche kaum Gedanken machen“.
Bei der Verwendung des Smartphones entstehen hochfrequente elektromagnetische Felder.
Im Unterschied zu Röntgenstrahlen sind die Handy-Strahlen nicht ionisierend, das heißt, sie können keine Atome oder Moleküle elektrisch aufladen. Allerdings können hochfrequente elektromagnetische FelderGewebe erwärmen.
Direktor Verdi rief daher die Jugendlichen auf, Headsets (Kopfhörer) zu nutzen, um die Strahlenquelle möglichst weit vom Kopf zu entfernen. Eine weitere Empfehlung war jene, Handys nur bei gutem Empfang zu verwenden, da die Leistung, mit der das Handy sendet, umso höher sein muss, je schlechter die Verbindung zur nächsten Basisstation ist.
Dies gilt besonders auch für das Innere von Fahrzeugen, die bekanntlich einen faradyschen Käfig bilden. Daher der Rat von Direktor Verdi: „Telefonate im Auto sind möglichst zu vermeiden.“ Zuhause ist dem Festnetztelefon der Vorzug zu geben.
Smartphones bieten außer der eigentlichen Telefonverbindung über die Basisstation auch noch die Verbindung über ein WLAN an und sind „Bluetooth“-fähig. „Die Leistung der hierfür genutzten elektromagnetischen Wellen ist viel niedriger als beim Telefonieren mit dem Handy über die nächstgelegene Basisstation“, erklärte Verdi. Er empfahl daher, die automatische Umstellung zu aktivieren, wodurch man auch zur Entlastung des Mobilfunknetzes und zur Minderung der Gesamtstrahlung beitrage.
Über gesundheitsrelevante Aspekte der Nutzung von Smartphones und Tablets informierte Umweltmediziner Lino Wegher. Verschiedene Untersuchungen ließen noch keine definitive Bewertung zu, ob die Nutzung der mobilen Endgeräte gesundheitliche Risiken berge, sagte Wegher. Vorsicht und Zurückhaltung seien angebracht.
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