„Die dunkelsten Stunden“
Der „Anschluss“ von 1938 stärkte die Ausrichtung Südtirols an NS-Deutschland und den Nationalsozialismus, erklärt der Grüne Hans Heiss.
Die Republik Österreich begeht am Montag mit besonderer Eindringlichkeit und mit vielfältigen Gedächtnisveranstaltungen den 80. Jahrestag des „Anschlusses“ von 1938.
Am 11./12. März 1938 marschierten deutsche Truppen auf Befehl von Adolf Hitler in Österreich ein, zerschlugen den austrofaschistischen Ständestaat und gliederten Österreich als „Ostmark“ an das Großdeutsche Reich an.
Der Grüne Hans Heiss schreibt dazu in einer Aussendung:
„Die Folgen waren eine Gleichschaltung mit dem NS-Staat und eine brutale Verfolgung der RegimegegnerInnen und Verdächtigen, vorab der jüdischen Bevölkerung – unter dem zunächst unbeschreiblichen Jubel zahlloser ÖsterreicherInnen. Österreich war daher nicht erstes Opfer des Nationalsozialismus, wie früher oft behauptet, viel mehr waren Politiker und Teile der Bevölkerung wesentlich mitverantwortlich für den „Anschluss“ und seine Folgen.
Für Südtirol waren „Anschluss“ und deutscher Einmarsch im März 1938 ein wichtiges Signal: Da nunmehr „Deutschland am Brenner“ stand, erschien auch eine baldige „Heimholung“ Südtirols aus dem faschistischen Italien ins Großdeutsche Reich denkbar – das weckte ungemessene Hoffnung in ganz Südtirol.
Der „Anschluss“ von 1938 stärkte die Ausrichtung Südtirols an NS-Deutschland und den Nationalsozialismus. Die Angliederung Österreichs bereitete auch die Option von 1939 vor, die „dunkelste Stunde“ der Geschichte unseres Landes. Südtirol tut daher gut daran, die Gedächtnisfeiern und Veranstaltungen in Österreicher dieser Tage zur Kenntnis zu nehmen. Der „Anschluss“ von 1938 ist nicht nur ins Gedächtnis der Republik Österreich eingeschrieben, sondern auch ein Eckstein unserer Landesgeschichte.“
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