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Taxi Tammerle

Nach ihrem Rückzug aus dem Gastronomiesektor steigt die Schenner Landtagsabgeordnete Myriam Atz-Tammerle ins Taxigeschäft ein. Die Vollzeit-Politikerin wird sich jedoch zumindest vorerst nicht selbst hinters Steuer setzen. Fahren wird nur ihr Ehemann.

von Karin Gamper

Gemunkelt wurde in Schenna schon länger, nun ist es offiziell. Myriam Atz-Tammerle, Landtagsabgeordnete der Süd-Tiroler Freiheit, und ihr Ehemann Bernhard sind in das Taxigeschäft eingestiegen.

Wie die Schenner Dorfzeitung in ihrer Februar-Ausgabe zu berichten weiß, hat das Paar das Taxiunternehmen Verdorfer übernommen, dessen bisherige Inhaberin nach 36 Jahren am Steuer in den Ruhestand geht. „Taxi Verdorfer“ wird fortan unter dem Namen „Taxi Tammerle“ unterwegs sein und Fahrdienste für Einheimische und Gäste anbieten.

In Schenna wurde die neue berufliche Neuorientierung des Ehepaares Atz-Tammerle mit einiger Neugier verfolgt. Vor allem deshalb, weil die Eheleute im vergangenen November nach 20 Jahren das bekannte Traditionsgasthaus Thurnerhof als Pächter verlassen haben.

Als Grund dafür hat die Landtagspolitikerin in erster Linie die liebe Not mit dem Personal angegeben. Es sei immer schwieriger geworden, so Myriam Atz-Tammerle damals, gut ausgebildete Südtiroler Fachkräfte für Küche und Service zu bekommen. Der von der Politikerin aufgeworfene Personal-Notstand hat für erhebliches mediales Echo gesorgt.

Das Ehepaar hat nun also ein neues Kapitel aufgeschlagen.

Allerdings betont Myriam Atz-Tammerle auf Anfrage, dass sie zwar sehr wohl vor längerer Zeit sämtliche Befähigungskurse gemacht habe und auch wie vorgeschrieben in das hierfür vorgesehene Handelskammer-Register für „Mietwagen mit Fahrer“ eingetragen sei, allerdings nicht selbst Taxi fahren werde. Vorerst zumindest.

„Die Lizenz ist auf meinen Mann ausgestellt und ich bleibe zu 150 Prozent Politikerin bis zum letzten Tag meines Mandats, so wie ich es meinen Wählern auch schuldig bin“, macht sie deutlich. Ein Nebenjob sei auch gar nicht machbar: „Das ginge sich zeitlich nicht aus“.

Ein zweites Standbein also für ein Leben nach der Politik? Myriam Atz-Tammerle möchte sich nicht festlegen. „Ich bin sehr gerne Landtagsabgeordnete und übe mein Amt mit großer Freude und Verantwortung aus“, sagt sie. Für sie sei dies derzeit prioritär.

Ob sie irgendwann selbst als Taxifahrern unterwegs sein wird, lässt Myriam Atz Tammerle offen. Ihr Ziel sei es vorerst, „bis zum letzten Tag der Legislatur im Dienste der Wähler zu stehen“.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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