Der neue Vorstand
Vertreterinnen und Vertreter aller 25 Südtirolvereine in Deutschland, Österreich, der Schweiz haben den neuen Vorstand der Südtiroler in der Welt gewählt.
Der Vorsitzende des Vereins „Südtiroler in der Welt“, Erich Achmüller, konnte bei der diesjährigen Vollversammlung auch zahlreiche Ehrengäste begrüßen. Achmüller gab einen Rückblick auf die Tätigkeit der Arbeitsstelle für die Südtiroler in der Welt. Die Versammlung genehmigte den Jahresabschluss 2017 und bestätigte das Protokoll. Der Vorsitzende berichtete über die Interventionen zugunsten der Südtiroler in Welt. Die Arbeitsstelle ist erste Anlaufstelle für alle Südtiroler, die im Ausland leben oder planen auszuwandern. Interessierte holen sich im Büro, das beim KVW in Bozen angesiedelt ist, Beratungen und Informationen zu Steuern, Rente, Rücksiedlung, Staatsbürgerschaft, Wohnbau, Erbrecht, Gis usw. Seit einigen Monaten wurde zudem in Mals eine Anlaufstelle für Grenzpendler eingerichtet. Die Arbeitsstelle interveniert auch bei politischen Entscheidungsträgern auf Landes- und Staatsebene und vertritt die Interessen der Heimatfernen. Im vergangenen Jahr hat sich die Arbeitsstelle dafür eingesetzt, dass die Fristen für die Briefwahl um 14 Tage vorverlegt werden, damit auch den heimatfernen SüdtirolerInnen die Möglichkeit geboten wird aus der Ferne am Geschehen in der Heimat mitzuwirken.
Es wurde über die zahlreichen Tätigkeiten der „Südtiroler in der Welt” im Jahr 2017 berichtet und das geplante Programm 2018 vorgestellt.
Der Vorstand der Arbeitsstelle „Südtiroler in der Welt“ wurde für die nächsten drei Jahre gewählt. Wieder in den Vorstand gewählt wurden: Erich Achmüller, Georg Daverda, Waltraud Deeg, Siegfried Gufler und Bernhard Müller. Neu hineingewählt wurden Luise Pörnbacher und Herbert Schatzer. Erich Achmüller und die rund 80 Anwesenden dankten den beiden scheidenden Vorstandsmitgliedern Maria Malleier und Maria Luise Schuurbiers für ihre langjährige Mitarbeit im Vorstand.
Im zweiten Teil der Veranstaltung durften die Vereinsmitglieder Bischof Ivo Muser begrüßen. Muser erinnerte daran, dass Heimat ein menschlicher Urbegriff sei und dass es zu den schmerzlichsten Erfahrungen zähle, wenn Menschen aus ihrer Heimat vertrieben würden, ihre Heimat zerstört würde und sie in ihrer Heimat keine Perspektive mehr hätten. „Mich macht es betroffen wenn heute der Heimatbegriff als ‚Kampfbegriff’ verwendet wird“, sagte Muser und appellierte an die Zuhörer den Heimatbegriff nicht zu ideologisieren. Denn Fundamentalismus habe nicht selten seinen Grund in der Verabsolutierung des Heimatbegriffes, so Muser. Der Begriff Heimat dürfe nicht verwendet werden um Heimat zu verweigern. Der Bischof wünschte allen Anwesenden gute Wurzeln und befreiende Flügel. Denn wer seine Wurzeln, seine Identität gut kenne, der sei auch fähig zum Dialog und der Überwindung von Grenzen.
Auch in den Grußworten der zuständigen Landesrätin Martha Stocker ging es um das Thema Heimat. Viele der ausgewanderten SüdtirolerInnen hätten die Entheimatung der Heimat erlebt und mussten sich anderswo neu beheimaten. Voraussetzung für eine gelingende Integration seien eine aufnehmende Gesellschaft einerseits und andrerseits die Bereitschaft sich auf diese Gesellschaft einzulassen.
Der KVW Landesvorsitzende Werner Steiner zitierte Paul Zulehner „Wir müssen nicht perfekt, sondern verbunden sein“ und dankte Erich Achmüller, der als Vorsitzender der Südtiroler in der Welt die Verbundenheit der Südtiroler mit der Heimat so stark pflege.
Christian Tschurtschenthaler berichtete über den Südtiroler Autonomiekonvent, dessen Präsident er ist. Der Autonomiekonvent war ein partizipativer Prozess zur Überarbeitung des 2. Autonomiestatuts. Über 2.000 SüdtirolerInnen hatten daran teilgenommen. Es wurden Vorschläge zu den Bereichen Präambel, institutionelle Organisation<http://context.reverso.net/traduzione/tedesco-italiano/Organisation>, internationale Beziehungen und Europäische Union, Beziehungen zum Staat, Gesetzgebungs- und Verwaltungsautonomie, Minderheitenschutz, Finanz- und Steuerautonomie und zu den Durchführungsbestimmungen erarbeitet. Mit dem bereits 2014 geschlossenen Finanzabkommen, das durch den Briefwechsel zwischen Ministerpräsident Matteo Renzi und Bundeskanzler Werner Faymann völkerrechtlich abgesichert wurde, habe Südtirol wieder Planungssicherheit für den Landeshaushalt zurückerobert. In den vergangenen Jahren konnten 16 Durchführungsbestimmungen und weitere Genehmigungen nach Südtirol geholt werden.
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Kommentare (1)
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rolandlang
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