Der Verzicht
Der Streit um die Hofstelle zum Hotel Rosalpina in St. Kassian ist juristisch beendet. Die Landesregierung hat einen Bürgereinwand abgewiesen – die Einspruchsfrist ist nun abgelaufen.
Von Thomas Vikoler
Luca und Christian Crazzolara sowie Vito Agreiter unterstrichen am 25. Oktober bei einem Pressetermin im Bozner Hotel Laurin ihren Kampfgeist. „Wir geben nicht nach, die Baukonzession ist rechtswidrig“, erklärten sei. Ihr Mailänder Anwalt Alessandro Ezecchieli zeigt sich überzeugt, dass das Ergebnis seiner juristischen Bemühungen allein eine Abbruchverfügung sein könne.
Inzwischen ist klar. Es wird keine Abbruchverfügung geben – denn der Streit um die neue Hofstelle zum Hotel Rosalpina in St. Kassian ist juristisch beendet. Der im vergangenen Jahr errichtete Rohbau für den Bauernhof mit vierstöckigem Stadel wird im Frühjahr fertiggestellt.
Dies auch deshalb, weil die bisherigen erbitterten Gegner der Hofstelle aufgegeben haben. Vor wenigen Tagen ist die 60-tägige Einspruchsfrist gegen den Beschluss der Landesregierung verstrichen, mit dem Mitte Dezember ein Bürgereinwand der Crazzolaras abgewiesen worden war.
Zur Erinnerung: Die Landesregierung hatte den Einwand in Erwartung eines Urteils des Verwaltungsgericht zu einem Rekurs gegen die Baukonzession zurückgestellt. Im Oktober erging das Urteil des Staatsrates zu diesem juristisch verzwickten Fall – zwei Rekurse wurden abgewiesen bzw. für unzulässig erklärt. Es ging darin vornehmlich um die Frage, ob ein Bauernhof, der später zu einem Hotel wurde, aus diesem ausgesiedelt werden kann. Die Gemeinde Abtei hatte im Mai 2016 die Baugenehmigung ausgestellt, es folgte ein heftiges juristisches Gefecht um deren Rechtmäßigkeit, in das sich auch der Heimatpflegeverband einschaltete.
Doch am Ende entschied der Staatsrat, dass ein Rekurs zu spät eingebracht worden, der zweite durch kein Klageinteresse begründet war. Der Kläger wohnte mehr als 300 Meter von der Hofstellen-Baustelle entfernt.
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Kommentare (8)
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andreas
Ein Paradebeispiel für System Südtirol/SVP.
Was nicht passt, wird passend gemacht, d.h. ein Hotelier, welcher seit x Jahren als Bauer höchstens noch einen Gemüsegarten betreibt, darf eine „Hofstelle“ errichten oder was immer es früher oder später werden wird.
tiroler
Alles ok, aber dass einer, der 300meter entfernt wohnt, sich daran stört ist auch allerhand. hat der nichts besseres zu tun als zu „eiern“?
meinemeinung
@Andreas
eben ein Paradebeispiel , es gibt hunderte solcher Spiele ,leider und immer wieder auf einige wenige Privatpersonen zugeschnitten .
Italien ist nicht weit weg und von den Deutschen kann man sich nicht abschauen ,da würde sich manch einer von diesen Herrn selbst in die Finger schneiden