„Weiß statt blau“
Die Freiheitlichen rufen ihre Wähler und Sympathisanten auf, bei den Parlamentswahlen einen weißen Stimmzettel abzugeben.
Bei den anstehenden Parlamentswahlen biete sich den Südtirolerinnen und Südtirolern eine äußerst geringe Auswahl an Südtiroler Parteien und noch weniger an eigenen Kandidaten.
Die SVP, so kritisierten die Freiheitlichen am Freitag in einer Pressekonferenz, habe mit ihrem Regierungspartner PD im Landtag den Begehrensantrag der Freiheitlichen zur Wiedereinführung des reinen Verhältniswahlrechtes bei den Parlamentswahlen abgelehnt (16:16 Stimmen). Die gesamte Opposition habe den Antrag unterstützt.
Einmal mehr hätten die regierende Volkspartei und der „Partito Democratico“ bewiesen, dass es ihnen nicht um den Minderheitenschutz, sondern um die Absicherung der eigenen Mandate geht.
„Das derzeitige Wahlgesetz, das sich die SVP erneut auf den Leib schneidern hat lassen, setzt die Hürden für eine eigenständige Kandidatur derart hoch, dass selbst wir Freiheitliche, als zweitgrößte Partei des Landes, chancenlos sind, einen Sitz im Parlament zu erwerben“, hieß es auf der Pressekonferenz.
Das Bündnis der regierenden SVP mit ihrem lokalen Koalitionspartner „Partito Democratico“, habe sich längst zu einem Bündnis auf Staatsebene mit Matteo Renzi entwickelt. Diesmal überlasse die SVP dem PD nicht nur einen, sondern gleich zwei Wahlkreise.
Unterstützt von der Volkspartei missbrauche nun die römische PD-Zentrale diese Wahlkreise, um mit Boschi und Bressa zwei provinzfremden Günstlingen Matteo Renzis ein sicheres Ticket für das Parlament zu sichern. „Nicht genug, dass vielen deutschen Südtirolern italienische und autonomiekritische Kandidaten vorgesetzt werden, man nimmt auch noch den Südtiroler Italienern die Möglichkeit, eigene, lokale PD-Kandidaten wählen zu können“, so die Freiheitlichen. Die derzeitigen Turbulenzen und die angekündigte Spaltung des lokalen PD entsprängen genau diesem nationalstaatlichen Postenschacher.
Die eingeschränkte politische Auswahl und das unwürdige Verhökern der Wahlkreise an zentralstaatliche Kandidaten lasse leider eine geringe Wahlbeteiligung in Südtirol erwarten. Auch viele der freiheitlichen Stammwähler hätten bereits angekündigt, diesmal nicht an den Wahlen teilnehmen zu wollen. „Ihnen und allen anderen Südtirolern, welche gegen dieses einseitige Wahlgesetz und die politischen Sünden* von SVP/PD ein Zeichen setzen wollen, möchten wir an die Möglichkeit der „weißen“ Stimmabgabe erinnern, welche unter diesen Umständen eine ebenso aussagekräftige Form des Protestes sein kann“, so die Freiheitlichen.
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Kommentare (24)
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andreas
Der am linken Rand hat ca. 500.000 Euro eingezahlt und über 900.000 kassiert, Finanztipps würde ich mir anhören. 🙂
florianegger
Hast du mal ein Angebot einer Lebensversicherung erhalten Andreas? Dann mach mal eine Vergleich. Es sind nur unsere Rentenbeiträge, die schlechte Erträge abwerfen. Weil wir eh gezwungen sind, sie einzuzahlen kann man sich erlauben so ein Taschengeld als Rente ausbezahlen.
andreas
Ich erhalte die Hälfe von der vor 19 Jahren prognostizierten Summe. 🙂
Verlängern würden sie nicht mal mit 0% Garantiezins.
vogelweider
Richtig! Die werden bei den Landtagswahlen auch noch ihr „blaues“ Wunder erleben, hoffe ich. Heuchler!
besserwisser
für zwei drei pöschtlen werds schon reichen ….
morgenstern
Die Südtiroler Freiheitlichen, eine Partei die es zweifelsfrei hinter sich hat.
george
Keine Wahl. Stimmt doch nicht. Wählt doch die Südtiroler Vertreter auf „Liberi e Uguali – frei sozial“, die doch auch die Südtiroler Opposition vertreten, dann habt ihr die chance jemand alternativ nach Rom zu schicken.