„Bin nicht unsportlich“
Die Mixed-Staffel um Dorothea Wierer und Co. hat am Dienstag Bronze gewonnen. Was Dominik Windisch zu den Reaktionen der Deutschen sagt und die Medaillen als Belohnung sieht.
TAGESZEITUNG Online: Dominik, Sie haben in Südkorea bereits zwei Medaillen gewonnen. Wie fühlt sich das an?
Dominik Windisch: Einfach großartig. Ich freue mich einfach nur, dass es mir gelungen ist, diese Medaille zu holen.
Sie haben in einem Interview mit der TAGESZEITUNG einmal gesagt, dass Sie als Kind immer Letzter wurden, aber dennoch nie aufgegeben haben…
Dass ich als kleines Kind immer als Letzter ins Ziel gelaufen bin, aber nie aufgegeben habe, war sicher die größte Lektion, die ich als Sportler gelernt habe. Ich denke, im Laufe der Karieren passieren viele Niederlagen und wenn man in diesem Moment ans Aufgeben denkt, dann wird man nie ans Ziel kommen. Diese Medaillen sind daher sicher eine Belohnung für die letzten 20 Jahre, wo ich mich immer für diesen Sport eingesetzt habe.
Nach dem Rennen musste die Staffel eine Weile um die Medaille zittern, da die Deutschen Protest eingelegt hatten. Haben Sie kurz geglaubt, dass Sie die Medaille verlieren?
Im Ziel auf die Entscheidung der Jury waren zu müssen, war wirklich ein schwerer Moment. Ich habe am Anfang auch nicht ganz verstanden, warum wir warten mussten und wo das Problem war, weil ich eigentlich dachte, alles richtig gemacht zu haben. Schlussendlich war es dann auch so und die Jury hat uns Recht gegeben – es gab keinen Zweifel und wir haben uns die Medaille verdient. Natürlich ist es Schade, weil sie aufgrund dieser Diskussionen einen Beigeschmack hat.
In den deutschen Medien sagen die deutschen Athleten, dass Sie unfair waren. Verletzten Sie diese Aussagen?
Ich finde es sehr schade, dass die Athleten den Medien etwas anderes sagen, als mir persönlich. Zu mir haben sie gesagt, dass wir verdient gewonnen haben und auch ohne diese Szene gewonnen hätten. Danach im Interview haben sie etwas anderes gesagt. Ich kann ihre Enttäuschung vielleicht verstehen, aber wenn eine Jury eine eindeutige Entscheidung trifft, dann denke ich, dass wir verdient gewonnen haben und unsere Medaille auch feiern können. Ich fühle mich nicht unsportlich – ich kann jedem noch in die Augen schauen und wünsche den Deutschen auch alles Gute für die Herren-Staffel, wo sie sicher wieder zu den großen Favoriten zählen.
Interview: Lisi Lang
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Kommentare (2)
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george
Ach ‚checker‘ lassen Sie doch solche Anpöbelei sein. Zuerst Deutschtümelei betreiben und dann bei der ersten Kleinigkeit über die Deutschen herziehen. Pfui, welch miesen Charakter zeigen Sie hier.