„Drücken auf den Reset-Knopf“
Einigung vor dem Arbeitsgericht zwischen dem Land und dem ehemaligen Leiter der Landesfischzucht: Peter Gasser bleibt demnach in der Laimburg verantwortlich für den Bereich Aquatik. Die Fischzucht selbst wird derzeit zum Aquatischen Artenschutzzentrum umfunktioniert.
von Karin Gamper
„Wir drücken den Reset-Knopf und starten von Null“, sagt Arnold Schuler.
Er hat als zuständiger Landesrat vor wenigen Tagen der ehemaligen Landesfischzucht in der Lazag einen Besuch abgestattet. Diese heißt nunmehr Aquatisches Artenschutzzentrum und wird seit dem vergangenen Jahr zum Artenschutzzentrum für bedrohte Fischarten umfunktioniert.
Damit tut sich für die Struktur nach den Polemiken rund um die 2016 aufgedeckte genetische Verunreinigung der Marmorierten Forellen ein neues Kapitel auf. Das Aquatische Artenschutzzentrum wird nicht mehr von der Laimburg, sondern von der neu eingesetzten Agentur Landesdomäne geführt.
In Zusammenarbeit mit der Wildbachverbauung des Landes wird die Einrichtung derzeit zu einem Artenschutzzentrum für bedrohte autochthone Fischarten und Krebse umgestaltet. In diesem Zentrum soll unter anderem das Genpool der Marmorierten Forelle, der Äsche sowie von sechs der sieben geschützten Kleinfischarten Südtirols, der Elritze und des Dohlenkrebses gesichert werden.
Mittlerweile wurden drei Naturteiche neu angelegt sowie die naturnahe Gestaltung der Fließkanäle in Angriff genommen.
In den Becken kommt es zu einem kompletten Neustart. Die restlichen Hybriden, das sind die nicht reinen Marmorierten Forellen, wurden ausgeliefert.
In der Folge wurden mit Unterstützung von Fischereivereinen Wildfänge durchgeführt und die Eier besetzt.
Dabei wurde ein kleiner Anteil von rund fünf Prozent für den Aufbau eines reinen Mutterfischstammes zurückgehalten. Zudem wurden Eier des Fischeivereins Bozens aufgelegt und über Landeszuweisungen des Amtes für Jagd und Fischerei besetzt. Damit sind laut Landesrat Schuler die Grundlagen für eine erfolgreiche Fischzucht gelegt.
Auch personalmäßig wurde laut Schuler vor kurzem ein Schlussstrich gezogen. Im Arbeitsrechtsstreit mit Peter Gasser, dem langjährigen Leiter der ehemaligen Landesfischzucht, konnte eine Einigung erzielt werden.
Gasser hat eine Entschädigung von knapp 10.000 Euro erhalten und bleibt im Versuchzentrum Laimburg verantwortlich für den Bereich Aquakultur. Er wird sich dort dem kommerziellen Aspekt der Zucht von Speisefischen und anderen wasserlebenden Tieren widmen.
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Kommentare (18)
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criticus
So wie bei SEL, heißt heute ALPERIA. Wieder so eine „heimgeholte Sache“.
Gratuliere Herr Schuler!