Pressefreiheit
Steven Spielbergs „The Post“ lässt sich als Plädoyer für Pressefreiheit und gegen Trump-Repressalien lesen.
von Renate Mumelter
Trump hat es sich herausgenommen, Medien aus seinen Presseterminen auszuschließen. Das ist in Amerika nicht neu. Nixon wollte Katharine Graham und die „Washington Post“ 1971 auch nicht mehr in sein Haus lassen. Später ist er über Watergate gestolpert und aus war’s.
Steven Spielberg nimmt sich in „The Post“ das Thema Pressefreiheit vor und zwar am Beispiel der Pentagon Papiere. Diese belegten das disaströse Verhalten der USA im Vietnamkrieg, das nur darauf abzielte, der Beschämung durch eine Niederlage zu entgehen. Dafür wurden Tausende in den Tod geschickt. Die Verlegerin Kay Graham entschied sich damals mutig für die Pressefreiheit, riskierte dafür ihre Existenz und die ihrer Zeitung. Gar nicht so einfach für eine Frau in Jahren, die davon ausgingen, dass Frauen hinter den Herd gehörten. Graham hatte zwar studiert und kannte das Metier bestens, wirklich ernst genommen wurde sie von den Männern ungern. Davon erzählt sie in ihrer Autobiografie „Personal History“.
Der Einstieg in „The Post“ ist etwas mühsam, weil es zunächst in den vietnamesischen Dschungel geht, um die W-Fragen wer-wo-was-warum abzuarbeiten. Dann aber nimmt der Film in gewohnter Spielberg-Manier Fahrt auf, wird spannend. Dazu kommen mit Meryl Streep und Tom Hanks exzellente Hauptdarsteller. Und das Schönste: es wird gezeigt, wie früher Zeitungen gemacht wurden mit Schreibmaschinen, Korrektoren, Rohrpost, Setzern und viel Blei.
The Post (USA 2017) 118 Min. Regie Steven Spielberg, mit Meryl Streep und Tom Hanks. Bewertung: Klassischer US-Aufdeckungsfilm
Was es sonst noch gibt: „Die dunkelste Stunde“, „Sami Blood“ (MI), „Shape of Water“, „Three Billboards Outside Ebbing, Missouri“ (SA, SO Kaltern)
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