„Gewohntes hinterfragen“
„Mach mit!“ Mit dieser Aufforderung richten sich heuer im Rahmen der „Aktion Verzicht 2018“ 61 Südtiroler Vereinigungen an die Bevölkerung.
„Es tut jedem gut, ab und zu einmal innezuhalten, Gewohntes zu hinterfragen, starre Verhaltensmuster aufzubrechen und so manches bewusster wahrzunehmen und zu tun. Das stärkt die Persönlichkeit, tut der Gesundheit gut und festigt auch die Beziehungen. Die 40 Tage in der Fastenzeit bieten dazu eine gute Gelegenheit“, sagt Peter Koler vom Forum Prävention, das gemeinsam mit der Caritas, dem Katholischen Familienverband, dem deutschen und ladinischen Bildungsressort und der Arbeitsgemeinschaft der Jugenddienste die Aktion vor 13 Jahren gegründet hat.
Ziel war es von Anfang an, sich während der Fastenzeit mit den eigenen Gewohnheiten und Wertvorstellungen auseinanderzusetzen, sie kritisch zu hinterfragen und sie im Fall auch zu ändern. Der „Aktion Verzicht“ haben sich von Jahr zu Jahr mehr Institutionen, Einrichtungen und Vereine angeschlossen, heuer sind es insgesamt 61. Die „Aktion Verzicht 2018“ hat gestern, am Aschermittwoch, begonnen und endet am Karsamstag. Die Mitmach-Angebote werden heuer wieder über Facebook gepostet und sollen von möglichst vielen geteilt werden. Neu aufgelegt werden 2018 Postkarten, die zum Mitmachen mit anderen geteilt werden können.
Wie jedes Jahr bieten verschiedene Träger und Mitträger auch heuer wieder eine Reihe von Veranstaltungen und Initiativen an, welche die Bevölkerung zum Mitmachen, Nachdenken und Selbertun anregen sollen:
So ist es bei der Caritas möglich, sich am Projekt „Zeitschenken“ zu beteiligen. Die youngCaritas und die Freiwilligenarbeit der Caritas bieten dafür Interessierten ganz konkrete Möglichkeiten an, wie sie sich mit ihrer Zeit in den Dienst am Nächsten stellen können. In erster Linie geht es dabei darum, einen kleinen Teil seiner Zeit mit Menschen zu verbringen, die aufgrund verschiedenster Problematiken vom gesellschaftlichen Geschehen ausgeschlossen sind.
Der Katholische Familienverband Südtirol bietet im Rahmen der Aktion Verzicht eine Aktionswoche zum Thema „Gutes Leben – Familien mit Weitblick sind gefragt!“ Mit dem Projekt „Gutes Leben“ werden Familien eingeladen, im eigenen Haushalt Akzente in Richtung Nachhaltigkeit zu setzen und über folgende vier Themen ins Gespräch zu kommen: Besinnung aufs Wesentliche, Reduktion von Haushaltsmüll, Regional kochen – Achtsam essen, Bewusst in die Fastenzeit.
Die Südtiroler Bäuerinnenorganisation stellt im Frühjahr 2018 das Ehrenamt in den Mittelpunkt. In der Südtiroler Bäuerinnenorganisation engagieren sich über 1.000 Frauen für die Mitmenschen. Ihre Zeit und ihr persönlicher Einsatz sind ein wertvolles Gut und ein Geschenk, das es wertzuschätzen gilt. Ehrenamt braucht, um sich entfalten zu können, gute Rahmenbedingungen. Und diese möchte die Bäuerinnenorganisation bieten, unter anderem mit dem Projekt Ehrenamt lässt Menschen wachsen. In allen Bezirken findet ein Treffen statt, wo die Ehrenamtlichen unter sich sind und einmal für ihr Engagement in den Mittelpunkt gestellt werden: Sie verzichten auf vieles und schenken ihre Zeit anderen.
Die Infes – Fachstelle für Essstörungen bietet im Rahmen der Fastenzeit eine Seminarreihe zum Thema „Achtsamkeit beim Essen“. Ivonne Daurù – Ernährungswissenschaftlerin und Coach – bietet ein Seminar wobei es sich um eineinhalb Tage handelt, bei denen über die 7 Hungerarten, Körperbewusstsein, gesunde und genussvolle Ernährung gesprochen wird. Themen sind Nahrungsqualität, nachhaltige Ernährung und Hunger-Sättigungsmechanismen und mittels kleinen Verkostungen und Übungen entdeckt jede/r neue Erkenntnisse für sich selbst. Ziel ist es letztendlich die EIGENE Ernährung zu finden, die einem guttut! Die Seminare findet in italienischer Sprache statt.
Das JUKIBUZ im Südtiroler Kulturinstitut nutzt die Fastenzeit um auf folgendes aufmerksam zu machen: viele Menschen verzichten in den Wochen der Fastenzeit auf Süßigkeiten, Fernsehen oder das häufige Benutzen des Handys. Dass man aber auch auf Wörter verzichten kann, wollen wir in diesen Aktionen mithilfe verschiedener Erzähltechniken gemeinsam erkennen. Jeden Tag werden viele Wörter von uns Menschen gesprochen oder geschrieben und einige davon können sehr verletzend sein. Manchmal tut ein Wort sogar weh wie ein Schlag oder ein Fußtritt. Anhand von Bilderbüchern und Geschichten wollen wir Kinder und Jugendliche für einen achtsamen Umgang mit Sprache sensibilisieren.
Auch die Südtiroler Bibliotheken beteiligen sich wieder an der Aktion, indem sie spezielle Büchertische gestalten und empfehlenswerte Literatur zum Thema auslegen.
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Kommentare (9)
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pingoballino1955
Stocker und Muser gehören nicht auf dieses Bild,mir tun die AUGEN weh,wenn ich sowas sehe!!!
sepp
denen fehlt allen nur der Heiligenschein jeder mensch soll selber entscheiden was er macht oder nettt braucht keine Empfehlungen von die scheinheiligen
sepp
olleweilleiselber @ wen i die leut afn fot sieg hon is schun verstonden