„Eine letzte Chance“
Ernüchternde Bilanz nach einem Jahr „Carsharing“ in Schlanders. Das bereitgestellte Fahrzeug wurde an nur 22 Tagen benutzt. Über die Gründe kann der Bürgermeister nur Mutmaßungen anstellen.
von Karin Gamper
Die Zahlen sind wenig erbauend: bescheidene 15 Kunden haben sich in Schlanders im Jahr 2017 bei der Genossenschaft Carsharing eingetragen, der zur Verfügung gestellte Kleinwagen wurde an nur 22 Tagen für insgesamt 70 Fahrten benutzt. „Diese Zahlen sind mehr als enttäuschend“, sagt denn auch Bürgermeister Dieter Pinggera offen heraus. Er hätte sich einen deutlich größeren Zuspruch erwartet, als das Carsharing-Modell vor einem Jahr in Schlanders eingeführt worden ist. „Das ist sehr schade, ich hätte mich nämlich gefreut, wenn das Modell angenommen worden wäre“, sagt er. Immerhin würde Carsharing vor allem für Familien Einsparmöglichkeiten bieten: „Man kann durch Carsharing auf ein Zweitauto verzichten“, rechnet Pinggera vor.
Warum die Schlanderser kein Interesse am Fahrzeug-Teilen haben, weiß Pinggera nicht. „An der Öffentlichkeitsarbeit kann es nicht liegen“, stellt er klar. Die Gemeinde habe das Carsharing-Modell laufend beworben, es gab Informationsstände und sonstige Aktionen. Möglicherweise sei in Schlanders der Bedarf an Carsharing nicht groß, weil das öffentliche Verkehrsnetz gut ausgebaut ist. Pinggera: „Es gibt die Bahn, den Autobus und die City-Bus-Verbindungen“, zählt er auf. Möglicherweise sei die Akzeptanz eines innovativen Mobilitätsmodells jedoch auch eine Frage der Zeit: „Vielleicht handelt es sich hier um längerfristige Entwicklungen“, meint er.
Trotz der geringen Akzeptanz wird sich Schlanders für ein weiteres Jahr an Carsharing beteiligen. „Wir geben dem Modell noch eine Chance“, stellt der Bürgermeister in Aussicht, „wenn es nicht besser wird, dann hat es allerdings keinen Sinn weiterzumachen“. Bisher hat die Gemeinde Schlanders in Carsharing 3.500 Euro investiert, weitere 5.500 Euro kamen vom Land. Für die ersten sechs Monate werden es heuer weitere 3.370 Euro sein.
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Kommentare (8)
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meinemeinung
wie in Mals ,wenn nicht die Gemeindebedienstete , allen voran BM Veith gezwungen werden bei Dienstfahrten die CARSHARING Autos zu nutzen und mit Steuergelder zu finanzieren würde es eine traurige Bilanz geben ,aber das interessiert in Mals niemand , denn es ist BIO
guyfawkes
@meinemeinung
Sie erwecken hier den Eindruck als wäre es nicht in Ordnung dass Dienstfahrten von Gemeindebediensteten oder Bürgermeistern mit Steuergeldern finanziert werden. Mit was sollen sie denn sonst finanziert werden?
meinemeinung
@guyfawkes
Fahrtspesen Vergütung ist um 1/2 billiger als CARSHARING Autos zu buchen
florianegger
zu meiner Überraschung funktioniert auch Eppan nicht, da verhältnismässig teuer. Ich war überzeugt, ein nützliches und nachhaltiges Angebot für die Bürger vorzuschlagen.