Der neue Primar
Matthias Bock ist neuer Primar in der Anästhesie-Abteilung des Meraner Krankenhauses. Der gebürtige Nürnberger ist auch Universitätsdozent.
Wohl kaum eine Disziplin ist dermaßen eng mit allen Fachgebieten der Medizin vernetzt wie die Anästhesie und Intensivmedizin: Egal, ob der Blinddarm operiert werden muss oder es sich um einen schweren Eingriff nach einem Verkehrsunfall handelt – überall braucht es den Anästhesisten. Gleichzeitig ist die Anästhesie verantwortlich für alle Patienten auf der Intensivmedizin: Die kritische Zeit, bis jemand wieder zurück auf eine „normale“ Abteilung darf, wird von diesen Fachärzten begleitet.
Mit Matthias Bock ist seit Dezember 2017 ein neuer Primar des Dienstes für Anästhesie und Intensivmedizin am Krankenhaus Meran am Ruder, der nicht nur eine Spezialisierung in anästhesiologischer Intensivmedizin und OP-Management hat, sondern auch als Dozent an der Paracelsus-Universität Salzburg über exzellente Kontakte verfügt.
Am 12. Februar 2018 stellte der 52-jährige gebürtige Nürnberger seine Pläne und Vorstellungen in einer Pressekonferenz vor.
Matthias Bock kennt sowohl das deutsche, als auch das österreichische und italienische Gesundheitswesen gut: Nach Jahren der Ausbildung in Gießen (D) erlangte er 1999 den Facharzt für Anästhesiologie. Es folgten die Zusatzbezeichnung für Notfallmedizin, das Diplom für spezielle anästhesiologische Intensivmedizin, die Ausbildung zum OP-Manager in Nürnberg (D) sowie eine medizin-didaktische Ausbildung in Innsbruck (A) und die Habilitation an der Paracelsus-Universität Salzburg (A).
2002 folgte der Sprung über den Brenner: Er leitete die einfache Struktur für Anästhesie und Wiederbelegung am Krankenhaus Bozen, absolvierte einen Management-Lehrgang an der Universität Bocconi und verschiedene Kurse zur korrekten Einschätzung des OP-Risikos und zur Organisation von Operationsbereichen.
Zahlreiche Publikationen und Auszeichnungen säumten seinen Weg, bevor er 2016 an das Meraner Krankenhaus als geschäftsführender Primar wechselte. Seit dem 1. Dezember 2017 wurde er unter mehreren Bewerbern für die Leitung dieses Dienstes ausgewählt.
Für den neuen Primar ist es eine Freude, diesen Bereich nun definitiv zu übernehmen: „Es war mir immer ein Anliegen, eine optimale Patientenbetreuung und -sicherheit zu bieten. Gerade die moderne Medizin muss immer wieder trainieren, wie man in Krisensituationen richtig handelt. Es ist mir deshalb ein Anliegen, dass alle in der Patientensicherheit involvierten Personen sich ständig fortbilden. Zudem möchte ich zeigen, dass gute Versorgung sehr wohl mit kostenbewusstem Handeln in Einklang sein kann.“
20 Fachärztinnen und -ärzte (+ Primar) kümmern sich um jährlich rund 9.000 operierte Patienten. In der Intensivmedizin werden jährlich rund 500 Menschen betreut, außerdem ist das Team im Notarzteinsatz. Für all das braucht es ein gutes Team mit kompetenten Verantwortlichen der einzelnen Fachgebiete.
Landesrätin Martha Stocker freut sich, dass mit Bock nicht nur ein fachkundiger Anästhesist und Intensivmediziner gefunden wurde, sondern auch jemand, der eine breite Sicht auf die verschiedenen Gegebenheiten des klinischen Alltags, auch aus seiner internationalen Erfahrung heraus, mitbringe.
Sanitätsdirektor Thomas Lanthaler, selbst Facharzt für Anästhesie, wies darauf hin, wie wichtig die verschiedenen Teilbereiche der Anästhesie heute sind. Besonders der Bereich der Schmerz- und Palliativtherapie werde in den nächsten Jahren noch mehr ausgebaut werden müssen.
Der geschäftsführende Sanitätskoordinator Pierpaolo Bertoli zollte dem Neo-Primar auch Respekt für seine umsichtige Organisation: „Primar Bock hat kompetente Leute an verschiedenen Schlüsselpositionen, er hat erkannt, dass man nicht alles selber machen kann und muss.“
Die Ernennung von Bock wurde von Generaldirektor Thomas Schael, in Absprache mit der Bezirksdirektorin, vorgenommen.
Der gebürtige Nürnberger ist auf jeden Fall schon mal in Südtirol angekommen: Verheiratet mit einer Südtirolerin und Vater von drei Kindern, lebt er in Meran und liebt es, seine Freizeit in der freien Natur zu verbringen.
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