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Die braven 8

Die umstrittene Unfallversicherung des Regionalrats: Welche fünf Abgeordneten auf das „Privileg“ verzichtet haben – und wer die Jahresprämie aus der eigenen Tasche bezahlt.

 von Matthias Kofler

Noch vor Beginn der Weihnachtsferien hat Regionalratspräsident Thomas Widmann seinen Politikerkollegen die frohe Botschaft übermittelt: In einem Schreiben teilte der SVP-Politiker mit, dass das Hohe Haus alle seine 70 Mitglieder auch heuer wieder über die Versicherungsgesellschaft „Zurich Insurance“ mit einer lukrativen Unfallversicherung ausstatten wird.

Die Unfallversicherung ist aus mehrerlei Hinsicht für die Volksvertreter äußerst vorteilhaft: Die Jahresprämie, die pro Mandatar stolze 760 Euro ausmacht, wird zu zwei Dritteln von der öffentlichen Hand bezahlt. Die Abgeordneten müssen hingegen nur 253,33 Euro im Jahr selbst zur Versicherung beisteuern. Dieser Betrag wird ihnen direkt vom Gehalt abgezogen.

Ein neues Privileg für die Volksvertreter.

Die Versicherung gilt für Unfälle in Ausübung des Mandats, aber auch für Unfälle, die die Abgeordneten in der Freizeit, beim Sport oder bei privaten Arbeitstätigkeiten erleiden. Die Versicherung sieht im Falle eines Krankenstandes oder eines Krankenhausaufenthaltes einen Tagessatz von 100 Euro vor. Im Falle einer dauerhaften Invalidität wird den Versicherten ein Kapital von insgesamt 500.000 Euro ausbezahlt. 500.000 Euro erhalten die Hinterbliebenen im Falle eines verfrühten Ablebens des Abgeordneten.

In einer Anfragebeantwortung teilt Thomas Widmann mit, dass für das laufende Jahr 2018 insgesamt fünf Abgeordnete aus Südtirol auf die Versicherung komplett verzichtet haben. Es sind dies Landeshauptmann Arno Kompatscher (SVP), Philipp Achammer (SVP), Riccardo Dello Sbarba (Grüne), Richard Theiner (SVP) und Hannes Zingerle (Freiheitliche).

Drei Abgeordnete – Paul Köllensperger (Movimento 5 Stelle), Maria Hochgruber Kuenzer (SVP) und Florian Mussner (SVP) – bezahlen die Jahresprämie hingegen komplett aus der eigenen Tasche.

Köllensperger ist der einzige Südtiroler Abgeordnete, der seit 2015 für die gesamten Kosten selbst aufkommt.

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