„Mit großem Trara“
Klein wie eine Kreditkarte und zeitgemäß: die elektronische Identitätskarte soll kommen. In Südtirol kann sie im Moment aber nicht eingeführt werden.
Rom hat nämlich Schwierigkeiten, eine zweisprachige Fassung der Karte hinzubekommen.
Die Süd-Tiroler Freiheit weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass für die ladinischen Gemeinden sogar eine dreisprachige Fassung notwendig ist. Die Bewegung pocht bei der Einführung der neuen Identitätskarten zudem auf die Einhaltung der Autonomiebestimmungen!
In den Sprachenregelungen ist vorgesehen, dass das Deutsche gleich groß und in gleicher Form geschrieben sein muss wie das Italienische. Die Süd-Tiroler Freiheit pocht auf die Einhaltung dieser Bestimmungen und gibt zu bedenken, dass man auch die Ladiner nicht vergessen darf!
Stefan Zelger, Sekretär der Landtagsfraktion der Süd-Tiroler Freiheit, erinnert Landesrat Mussner an seinen eigenen Beschluss:
„2010 wurde die Einführung einer dreisprachigen Identitätskarte für die Ladiner in Gröden und im Gadertal beschlossen und mit großem Trara angekündigt. Passiert ist bis heute nichts!“ Insgesamt wurden zwanzig ladinischen Begriffe, die auf der neuen Identitätskarte vorkommen sollten, ausgearbeitet. Auch die Anwaltschaft des Landes hatte grünes Licht gegeben.
„Für uns als ladinische Minderheit ist dies ein wichtiger Schritt nach vorn, denn die dreisprachige Identitätskarte bedeutet eine Anerkennung der Minderheit auf hohem Niveau“, freute sich Landesrat Mussner damals zu Recht. Danach ging das Ansinnen nach Rom, wo es bis heute geblieben ist. Dabei hatte Rom bereits im Dezember 2009 ein Dekret für die Einführung einer ladinischen Identitätskarte für die Ladiner im Fassatal verabschiedet.
In Zukunft wird es nun nur mehr die Identitätskarten in Kreditkartenform geben. Deshalb hat die Süd-Tiroler Freiheit erneut eine Landtagsanfrage eingereicht.
Sie will von der Landesregierung wissen, ob sie sich schon über dreisprachige Identitätskarten in Kreditkartenform Gedanken gemacht hat. Die Bewegung will von Landesrat Mussner außerdem in Erfahrung bringen, warum seit dem Beschluss der Landesregierung im Juli 2010 nichts weitergegangen ist.
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