„Nicht im Griff“
Die Südtiroler Gesundheitspolitik müsse auf die Intensivstation. Die Politik und der Sanitätsbetrieb hätten die falschen Entscheidungen getroffen.
Die Gesundheitspolitik in Südtirol muss sich nach Ansicht des Landtagsabgeordneten Andreas Pöder radikal ändern.
„Die Südtiroler Gesundheitspolitik muss auf die Intensivstation. Die Landesregierung Kompatscher hat die Situation nicht im Griff, und sie hat mit der Personalpolitik im Sanitätsbetrieb sowie der Sanitätsreform die falschen Entscheidungen getroffen“, so Pöder.
„Die Südtiroler Gesundheitspolitik wird zwar vom Steuerzahler mit 1,2 Milliarden Euro finanziert aber faktisch privatisiert. Patienten weichen vermehrt für viel Geld auf Privatärzte und Privatkliniken ausweichen, um innerhalb halbwegs vernünftiger Zeiten Visiten und Behandlungen zu erhalten“, so Pöder.
Ärzte würden abwandern, während wiederum nicht zweisprachige Kräfte von außerhalb geholt werden müssten. Die Qualität des Südtiroler Sanitätswesens sinke bei steigenden Kosten, so Pöder.
Diese „Negativentwicklungen“ listet der BürgerUni0nMandatar auf:
– Im Sanitätsbetrieb gibt es eine Kluft zwischen der Verwaltungsführung und dem ärztlichen sowie Pflegepersonal.
– Die Qualität der Versorgung im Gesundheitswesen sinkt.
– Die Schließung der Geburtenstationen war ein Fehler.
– Die Sanitätsreform mit der faktischen Abschaffung der drei peripheren Krankenhäuser und deren Eingliederung in die großen Krankenhäuser hat nichts gebracht
– Die Sanitätsreform hat den Verwaltungsapparat im Gesundheitswesen aufgebläht
– Die Kosten im Sanitätswesen steigen – obwohl ständig von Einsparungen geredet wird
– Die Patientenwartezeiten sind immer noch viel zu lang – Tendenz NICHT sinkend
– Allen Protesten zum Trotz wurden Abteilungen geschlossen.
– Alle Bitten der Ärzte/innen und Pfleger/innen,Stellen im Sanitätswesen nach zu besetzen, werden von Politik und Management ignoriert.
– Gewerkschaften und Berufsverbände beißen bei Neuverhandlungen über eine, seit neun Jahren fällige, Lohnerhöhung der Krankenpfleger/innen auf Granit.
– Bettenabbau war unnötig und falsch
– In Südtirol wachsen Privatkliniken wie Pilze aus dem Boden; die erfahrensten Ärzte/innen und Pfleger/innen wenden sich vom schlecht funktionierenden System ab und ziehen die Privatklinik vor.
– die Politik und das Management drängen somit die Patienten/innen in Richtung Privatklinik und rühmen sich noch dazu, Kosten eingespart zu haben!
– Patienten zahlen weiterhin Steuern für das Gesundheitswesen, müssen aber zunehmend Behandlungen aus eigener Tasche finanzieren, will man nicht Monate auf eine Termin warten.
– Beim Personalmangel gibt es kaum eine Trendumkehr
– Gute Kräfte wandern ab – während wir Auswärtige ohne Zweisprachigkeit von außerhalb holen müssen.
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Kommentare (5)
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pingoballino1955
zwecks Wartezeiten: Urologische Visiten in Schlanders 180 Tage(6 Monate) Super,was????Kann ich beweisen!!!!!
andreas
In BZ 3 Wochen, im Januar den Termin ausgemacht, also frag da an, statt rumzuheulen.
kritiker
Mit vielen Aussagen hier hat Pöder recht. Man braucht nur eine Umfrage bei den Ärzten zu machen.
Sie würden viel davon bestätigen
Die Schuld hat der Landeshauptmann. Die Landesrätin ist absolut überfordert mit Sozialfragen Flüchtlingen, Sport usw
dazu kommt dann auch noch die Sanität.. In einigen Bereichen besteht unwiderlegbar eine Zweiklassenmedizin, obwohl dies von den Verantwortlichen gebetsmühlenartig abgestritten wird. Das Verweisen auf noch schlechtere Zustände in Teilen Italiens ist kein Trost.