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Die Wahl-Umfragen

Ist das Rennen um den Kammer-Sitz in Bozen schon gelaufen? In der ersten offiziellen Umfrage liegt Maria Elena Boschi haushoch in Führung. Warum die Zahlen aber mit Vorsicht zu genießen sind.

Von Matthias Kofler

Schenkt man der Umfrage des Forschungsinstituts „Tecnè“ Glauben, so kann in der Brennerstraße schon der Sekt kaltgestellt werden: Einen Monat vor dem Wahltermin liegt Maria Elena Boschi, die gemeinsame Kammer-Kandidatin von PD und SVP, im Wahlkreis Bozen-Unterland haushoch in Führung. Sie kommt auf 48 bis 50 Prozent der Wählerstimmen.

Ein Traumergebnis für die Unterstaatssekretärin aus der Toskana, die das Ticket nach Rom so gut wie in der Tasche hat.

Weit abgeschlagen auf den zweiten Platz landet Boschis Hauptkontrahentin, die amtierende Forza-Italia-Kammerabgeordnete Michaela Biancofiore. In der Umfrage liegt sie bei mageren 20 bis 22 Prozent und liefert sich ein knappes Kopf-an-Kopf-Rennen mit der „Grillina“ Filomena Nuzzo. Die Kandidatin der Fünf-Sterne-Bewegung schneidet mit ihren 18 bis 20 Prozent überraschend gut ab.

Eher schwach ist das Umfrageergebnis für den Grünen Norbert Lantschner. Der Bozner Gemeinderat, der auf der Liste „Liberi e Uguali“ zu den Parlamentswahlen antritt, kommt nur auf sieben bis neun Prozent. Sollte seine Liste auch in den anderen Wahlkreisen unter der Zehn-Prozent-Marke bleiben, kann sich Norbert Lantschner wohl auch den Sitz über das Verhältniswahlrecht abschminken.

Die anderen vier Kandidatinnen und Kandidaten kommen gemeinsam auf zwei bis vier Prozent. Es sind dies Romana Cordova (Popolo della Famiglia), Michele Giancola (Potere al Popolo), Hansjörg Kofler (Partito Valore Umano) und Andrea Bonazza (CasaPound).

Allerdings ist die Umfrage mit Vorsicht zu genießen. 50 Prozent der Befragten geben an, dass sie noch nicht entschieden haben, ob und wen sie am 4. März wählen werden. Darüber hinaus waren am 29. Januar, als die Telefonumfrage durchgeführt wurde, viele Herausforderer noch relativ unbekannt.

Michaela Biancofiore gibt sich trotz ihres meilenweiten Rückstandes auf Maria Elena Boschi weiterhin siegessicher. Die FI-Kammerabgeordnete verweist in dem Zusammenhang auf eine Umfrage des Instituts Europamedia Research. Dort sieht die politische Situation schon ganz anders aus. Das Mitterechts-Lager von Silvio Berlusconi liegt demnach in den Wahlkreisen Bozen und Meran in Front und kommt auf 33,4 Prozent (Bozen) bzw. 30,5 Prozent (Meran). Das heißt: Albrecht Plangger (Abgeordnetenkammer) und Julia Unterberger (Senat), die sich mit einem Fuß schon in Rom wähnten, müssen noch einmal zittern. Sie liegen in der Umfrage von Europamedia Research derzeit bei 29,9 Prozent, also hauchdünn hinter den Kandidaten von Mitterechts. Nur im Wahlkreis Brixen liegt das Mittelinks-Lager mit seinen beiden Kandidaten Meinhard Durnwalder (Senat) und Renate Gebhard (Abgeordnetenkammer) in Führung.

Es ist wenig überraschend, welcher Umfrage Michaela Biancofiore nun mehr vertraut. „Europamedia Research ist das einzige Institut in Italien, das mit seinen Umfragen bisher immer richtiggelegen ist“, behauptet die Bozner Kammerabgeordnete. Das Rennen um den Wahlkreis Bozen-Unterland sei daher „mehr als nur offen“.

 

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