Marcello sagt Ciao
Marcello Varallo gibt nach 32 Jahren das Präsidentenamt des Skiweltcup-Komitees von Alta Badia ab.
Skirennläufer und Lebenspionier: Marcello Varallo war in den 70er Jahren ein großer Sportler der italienischen „Valanga Azzurra“ – der Alpinski-Nationalmannschaft, dann Verantwortlicher der Tourismusförderung in Alta Badia und vor allem Initiator und Antrieb des Organisationskomitees des Ski-Weltcups in Alta Badia, wo er bis letzte Woche das Präsidentenamt ausübte.
Nachdem er vor 32 Jahren eine der renommiertesten internationalen Sportveranstaltungen im Skigebiet zum Leben erweckte und sich eifrig engagierte, das Event beizubehalten, zu fördern und wachsen zu lassen, wobei es zu einem Fixtermin der internationalen Skiwelt wurde, und – mit der Einführung des Abend-Parallelslaloms vor drei Jahren – Alta Badia zudem zwei Weltcuprennen zusichern konnte, entschied sich der vielseitige Südtiroler nach der 32. Ausgabe sein Amt abzugeben.
1974 verlässt Marcello Varallo, Abfahrtsspezialist und Sieger von drei Weltcup-Podiumsplätzen sowie fünf Medaillen bei den italienischen Meisterschaften, den Skizirkus und widmet sich der Leitung des Familienhotels „Ladinia“ in La Villa und seiner Tätigkeit beim Tourismusverband. Doch der Abschied von den Skipisten als Sportler ist gleichzeitig der Beginn eines neuen aufregenden Abenteuers. Da er von dem Potential seines Skigebiets überzeugt ist, gelingt es Marcello 1981 die FIS-Funktionäre nach Alta Badia zu holen, um einen wichtigen offiziellen Test durchzuführen. 1985 ist Alta Badia das erste Mal offiziell im vollen Kalender der Saison 1985/86 mit einem Riesenslalom dabei, der im Dezember auf der Gran Risa-Piste auf dem Programm steht.
Den Sieg holt sich eine Skilegende: Ingemar Stenmark, der in jenem Jahr seinen 80. Weltcup-Sieg feiert. 1987 erobert ein junger Alberto Tomba den 2. Podiumsplatz in Alta Badia und behauptet sich zum ersten Mal in einer seiner Lieblingsetappen der künftigen Weltcup-Wettbewerbe. Diese Jahre verzeichnen mit dem Riesenslalom in Alta Badia beim – nicht nur – italienischen Publikum, das laut „Tomba la Bomba“ jubelt, große Erfolge.
Vom Ausruhen auf den Lorbeeren weit gefehlt – Varallo und das gesamte Weltcup-Organisationskomitee engagieren sich ständig, um das Event im Skigebiet zu perfektionieren und zu verbessern, angefangen bei der Umsetzung der Rennen über die Pistenbedingungen – die auch in schneearmen Jahren mit künstlicher Beschneiung perfekt waren – bis hin zu Gastfreundschaft und Rahmenveranstaltungen.
Alta Badia, das seit einiger Zeit Mitglied des Club5 ist, feierte 2015 seine 30jährige Zugehörigkeit zum Ski-Weltcup. In jenem Jahr schlug der FIS-Renndirektor Markus Waldner vor, in Alta Badia einen abendlichen Parallel-Riesenslalom auszutragen. Das Unterfangen des zweiten Rennens erwies sich bis heute mit einer steigenden Anzahl an Zuschauern sowie Fernsehzuschauern als siegreich.
Im Rahmen der Versammlung des Weltcup-Organisationskomitees letzten Freitag trat Marcello Varallo offiziell von seinem Präsidentenamt zurück, mit dem nun sein Sohn Andy Varallo betraut wurde. „Der Weltcup in Alta Badia war für mich ein Lebenswerk und Abenteuer“, erklärt Marcello Varallo, „Ich verlasse ihn glücklich und gesund und freue mich auf die nächsten Herausforderungen. Auch wenn ich mein Präsidentenamt des Komitees abgegeben habe, werde ich immer der eifrigste Unterstützer und größte Fan des Weltcups in Alta Badia sein. Es liegt mir heute mehr denn je daran, all jenen zu danken, die an dieses Projekt geglaubt und mit mir zusammengearbeitet haben: Es war ein großartiges und aufregendes Abenteuer, das ich stets in meinem Herzen bewahren werde.“
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