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„Strafen werden nicht annulliert“

Ärger um die Tempo-30-Zonen in Meran: 300 Autofahrer sind innerhalb kürzester Zeit in die Speed-Check-Falle getappt. Bürgermeister Paul Rösch schließt eine Annullierung der Strafen aus.

TAGESZEITUNG Online: Herr Bürgermeister, stimmt es, das die Meraner Stadtpolizei in den vergangenen Tagen in der Goethe- und in der Romstraße über 300 Strafen ausgestellt hat?

Paul Rösch: So wurde mir von Stadtpolizei-Kommandant Fabrizio Piras berichtet.

Finden Sie das nicht übertrieben, zumal es sich um Tempo-30-Zonen handelt?

Der Stadtrat hat die Tempo-30-Zonen bereits im vergangenen Jahr beschlossen und das Tempolimit besteht seit Dezember. Bisher wurden die Speed-Check-Boxen nur noch nie eingeschaltet. Es gab eine Übergangsphase. Jetzt hat die Stadtpolizei mit der effektiven Geschwindigkeitskontrolle begonnen, daher rühren die vielen Strafen.

Die Bekanntgabe der Tempo-30-Zonen ist schon eine ganze Weile her und die Leute fühlen sich ausgesackelt. Hätte die Stadt die Bürger nicht noch einmal darauf aufmerksam machen können, ehe die Boxen eingeschaltet wurden?

Möglicherweise. Das wäre die Aufgabe der Polizei, so etwas zu tun. Aber prinzipiell ist die Maßnahme gerechtfertigt. Man kann nicht sagen: Wir führen Tempo 30 ein und dann wird nicht kontrolliert. Die Speed-Check-Boxen haben sich mittlerweile bewährt. Am Anfang habe ich bitterböse Briefe bekommen, jetzt bitten mich die Bürger regelrecht darum, in ihrer Wohnstraße eine Box aufzustellen. Die Tempo-30-Zonen wurden schließlich ja auch infolge des Akustikplanes des Landes eingeführt, der in gewissen Straßen einen zu hohen Lärmpegel festgestellt hat. Ich als Bürgermeister musste daher reagieren.

Werden die Strafen annulliert?

Warum? Es herrscht Tempo 30 und die Boxen stehen schon lange dort und jetzt wurden sie halt eingeschaltet.

Wieso wurden die Boxen denn in den betroffenen Straßen nach Bekanntwerden der vielen Bußgeldbescheide entfernt?

Die Stadtpolizei entscheidet autonom, wo und wann die Boxen aufgestellt werden.

Es heißt, dass selbst die Stadtpolizei und die Gemeindeverwaltung erschrocken sind?

Die Verlegung der Boxen war eine Routinemaßnahme. Aber sicher: es soll auch nicht unser Ziel sein, den Leuten in den Sack zu steigen und uns ist bewusst, das Tempo 30 niedrig ist. Aber der Trend geht europaweit in diese Richtung. Schauen Sie sich Graz oder Zürich an.

Interview: Karin Gamper

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