Haderburg ohne Wirt
Nach sieben Jahren verkündet Roman Perfler, Wirt der Hagerburgschenke bei Salurn, dass er aufhört. Was hinter dieser Entscheidung steckt.
von Lisi Lang
Er hat die Haderburg mit viel Schweiß, Leidenschaft und Liebe aufgebaut. Sieben Jahre lang hat Roman Perfler die Geschichte der Haderburg mitgestaltet und der Ruine neues Leben eingehaucht. Nun verkündet der Wirt der Haderburg, dass er aufhört. „Sieben Jahre Haderburg sind Geschichte. Heute habe ich Schluss gemacht. Danke an alle guten Freunde, die mich während dieser Zeit begleitet haben“, so der Wirt auf Facebook.
Roman Perfler hat die Gaststätte vor sieben Jahren mit eigenen Mitteln und viel Kraft und Initiative aufgebaut. „Es war sicher keine einfache Entscheidung, aber so kann es einfach nicht weitergehen“, sagt Roman Perfler über seine Entscheidung.
Bei einem letzten Treffen haben die Eigentümer der Burg neue Konditionen gestellt – auch in finanzieller Hinsicht, was für den Wirt einfach nicht mehr zu bewältigen war. „Das ist sicher keine Burg, auf der man Geld scheffeln kann, aber es war einfach mein Ziel, diese Burg zu beleben“, betont der Wirt. Die Zeit auf der Haderburg, die eigentlich nur eine Ruine ist und vor knapp 15 Jahren restauriert wurde, sei nicht immer einfach gewesen, da es auf der Burg viele Schwierigkeiten gab. „Als ich vor sieben Jahren angefangen habe, fand man auf der Burg nichts außer Steinen – es war nichts für die Gastronomie vorhanden“, erinnert sich der Wirt. In all den Jahren habe es viel Kraft und Leidenschaft gebraucht, um dieses Projekt am Leben zu erhalten – nur so habe er es geschafft, erzählt Roman Perfler, dass die Haderburg jährlich wieder öffnet.
Jedes Jahr öffnete Roman Perfler sieben Monate lang die Tore der Burg und verköstigte Besucher mit speziellen Rezepturen und Gerichten aus dem Mittelalter. „Im Vordergrund steht die Einfachheit, eine einfache Küche mit einfachen Gerichten, klassischen Zutaten und alten Zubereitungs- und Garmethoden“, erklärt der Wirt sein Konzept. Roman Perfler ist selbst auf einer Burg aufgewachsen und wollte diese Lebensweise anderen Menschen weitergeben und ihnen zeigen, was alles in einer Burg steckt. Daher auch sein Engagement für die Haderburg.
Roman Perfler befürchtet, dass die Haderburg, sollte er sie endgültig verlassen, verfallen wird. „Im Innenhof der Burg hat man nur vier Monate im Jahr Sonne und wenn das Wetter nicht mitspielt, ist die Burg leer – man ist sehr Witterungsabhängig“, so Perfler.
In Salurn und auch im Unterland hat man entsetzt und überrascht auf die Ankündigung von Roman Perfler reagiert. Eine Haderburg ohne Roman Perfler könne man sich heute nicht mehr vorstellen, so die Rückmeldungen der Unterlandler. Viele sprechen dem Wirt ihre Solidarität aus und betonen, wie wohl sie sich auf der Haderburg gefühlt haben und welch großer Verlust diese Schließung wäre. Roman Perfler haben diese vielen positiven Nachrichten und Rückmeldungen berührt: „Diese riesige Solidaritätswelle hat mich berührt und erfreut. Diese Mitteilungen zeigen, dass das, was ich gemacht habe, geschätzt wurde.“ Diese vielen Rückmeldungen haben den Wirt dazu bewogen, seine Entscheidung noch einmal zu überdenken. Er habe noch nicht endgültig mit der Haderburg abgeschlossen, sagt Roman Perfler, und sollten sich Wege und Möglichkeiten ergeben – in erster Linie ein Kompromiss mit den Eigentümern finden – würde er auch weitermachen. „Ich habe die Tür noch nicht komplett zugeschlagen. Ich würde weitermachen, aber zu anderen Konditionen“, betont der Wirt der Haderburg.
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Kommentare (5)
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pingoballino1955
Bravo Roman,loss di nit ozockn umasunscht von dei Geldgeier!!!Moch du die Konditionen,sunscht bleibs eper eh zua!!!!
meister
Die Haderburg sieht heute noch sehr beeindruckend aus, ist jedoch unbewohnt. Der aktuelle Besitzer, Baron Ernesto Rubin de Cervin Albrizzi, konnte mit Hilfe von öffentlichen Beiträgen die Burg konsolidieren und sanieren. Seit 2003 ist somit die Haderburg wieder für das Publikum geöffnet und auch Austragungsort kultureller Veranstaltungen. Eine Burgschenke mit Rittersaal bietet Burggelage mit mittelalterlichen Speisen und Herbstgerichte an. Die Haderburg ist in einem 20-minütigen Aufstieg über den sogenannten “Weg der Visionen“ zu erreichen (Weglänge: 890 m).
Quelle: http://www.suedtirolerland.it
pingoballino1955
Zuerst öffentliche Beiträge abkassieren und dann den Pächter „nicht leben lassen“ Ein Hoch auf die Dummheit des Landes und die Vergaben dieser Beiträge auf Kosten der Steuerzahler!!!!!