„Unbeschreibliches Feeling“
Die Rodlerin Andrea Vötter hat sich für die Olympischen Spiele in Pyeongchang qualifiziert. Was in ihrem Olympia-Gepäck auf keinen Fall fehlen darf.
TAGESZEITUNG Online: Andrea, die Olympischen Spiele stehen vor der Tür. Sind Sie schon nervös?
Andrea Vötter: Natürlich bin ich schon ein bisschen nervös. Es sind dies zwar schon meine zweiten Olympischen Spiele, aber trotz allem sind Olympiaden immer ein großes Event und es ist ein Mega-Gefühl, dabei zu sein. Indem man die Qualifikation geschafft hat, legt man zwar eine Last ab, aber die Winterspiele kommen erst noch (lacht).
Bei Ihren ersten Olympischen Spielen in Sotschi haben Sie den 19. Rang belegt. Welcher Platz ist heuer Ziel?
In Sotschi musste ich erst einmal Erfahrungen sammeln, heuer will ich ein gutes Ergebnis erzielen. Wir haben auch schon erste Erfahrungen auf der Olympia-Bahn gesammelt – sie ist nicht ganz einfach – aber wir werden unser Bestes geben.
Sie haben als Naturbahnrodlerin begonnen und sind schließlich auf das Kunstbahnrodeln umgestiegen. Warum?
(lacht) Es hat sich damals die Gelegenheit ergeben, dass ich Kunstbahnrodeln ausprobieren konnte. Ich habe diese Gelegenheit genutzt und es hat sich herausgestellt, dass mir das Kunstbahnrodeln gut gefällt. Sicher haben auch meine Zukunftspläne bei dieser Entscheidung eine große Rolle gespielt: Wenn man den Sport zum Beruf machen will, dann hat man beim Kunstbahnrodeln mehr Chancen, da man auch in eine Sportgruppe kommt. Ich bereue diese Entscheidung überhaupt nicht.
Im Winter treffen sich viele Jugendliche und auch Erwachsene zum Rodeln, vor allem das Mondscheinrodeln ist beliebt. Packen Sie die Rodel auch in Ihrer Freizeit noch aus oder brauchen Sie ab und zu auch eine Pause?
Ich gehe schon auch noch Mondscheinrodeln (lacht). Wenn man in der Freizeit mit Freunden rodeln geht, ist das einfach auch ganz etwas anderes.
Wie haben Sie sich auf das heurige Großereignis vorbereitet?
Heuer im Sommer konnte ich mich zum ersten Mal richtig gut vorbereiten. In den letzten Jahren hatte ich immer mit Schulterproblemen zu kämpfen und daher war heuer das erste Jahr, wo ich ohne Einschränkungen trainieren konnte. Ich habe mich auch mental gut auf diese Spiele vorbereitet und hoffe, dass ich im Februar in Top-Form bin.
Olympische Spiele sind für jeden Sportler etwas Besonderes. Wodurch unterscheiden sich die Spiele im Vergleich zu einem Weltcuprennen oder einer WM?
Die Atmosphäre ist einfach etwas anderes. Es ist einfach unbeschreiblich, das Feeling, die Vorbereitung und auch die Zeit im Olympiadorf.
Was geht Ihnen vor dem Start im Eiskanal durch den Kopf?
(lacht) Logisch ist man aufgeregt, weil man vor allem bei den Olympischen Spielen ein gutes Resultat erzielen will. Eigentlich sollte man aber nichts anders machen, als bei anderen Rennen. Im Starthaus versuche ich mich einfach nur auf den Lauf zu konzentrieren und fokussiert an den Start zu gehen. Es ist oft besser, nicht zu viel nachzudenken.
Wie sieht ein Tag im Olympia-Dorf aus? Wird es sehr stressig?
Vor vier Jahren, als ich zum ersten Mal bei den Olympischen Spielen dabei war, war einfach nur jeder Tag etwas Besonderes. Man trifft internationale Sportstars und als junger Sportler fragt man dann auch oft um ein gemeinsames Foto. Wenn man mit diesen Sportlern dann gemeinsam am Tisch sitzt, ist das schon etwas Besonderes (lacht). Solche Gelegenheiten hat man nicht oft.
Eine letzte Frage: Was darf in Ihrem Südkoreagepäck nicht fehlen?
Auf alle Fälle meine Kopfhörer, die brauche ich zum Musikhören.
Interview: Lisi Lang
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