Gesperrte Straßen
Insgesamt neun Straßen sind derzeit und sicher bis morgen wegen Lawinengefahr nicht befahrbar. LR Mussner hat sich im Schnalstal ein Bild der Lage gemacht.
Gesperrt sind derzeit die Landesstraßen nach Rojen (LS 102), nach Schlinig (LS 22) ab Burgeis, nach Langtaufers (LS 49) ab Graun, nach Rein in Taufers (LS 48) ab der Kreuzung Ahornach und nach Prämajur (LS 34) sowie die Staatsstraße auf den Reschenpass (SS 40) zwischen St. Valentin a.d.H. und Reschen, Richtung Timmelsjoch (SS 44) ab der Rabensteiner Kreuzung sowie jene auf den Jaufenpass (SS 44).
Erst am Dienstag früh kann nach Einschätzung der aktuellen Lage vor Ort über die Öffnung der Straßen beraten werden.
Besonders heikel war die Situation auf der Landesstraße ins Schnalstal, die ab Unser Frau wegen akuter Lawinengefahr nicht befahrbar ist. Landesrat Florian Mussner hat sich mit den Mitarbeitern der örtlichen Lawinenkommission, des Straßendienstes und des Bürgermeisters Karl Josef Rainer sowie Ressortchef Valentino Pagani und dem Direktor des Straßendiensts des Landes, Philipp Sicher, vor Ort ein Bild der Lage gemacht.
Am Nachmittag wurde mit dem Absprengen von Lawinen an den Hängen längs der Straße begonnen. Sofern die Sprengungen erfolgreich sind und jedenfalls nach der Begutachtung durch die Lawinenkommission wird die Straße mit Hilfe von Schneefräsen geräumt und wieder für den Verkehr freigegeben.
Laut Landesrat Mussner kann mit den Arbeiten zur Öffnung der Straße voraussichtlich morgen begonnen werden. Allerdings sei die effektive Lawinengefahr zu berücksichtigen und diese könne erst am morgigen Dienstag ausreichend eingeschätzt werden, so der Landesrat.
Erst vor rund einer Woche habe er mit den Gemeindevertretern, dem Ressortdirektor und dem Direktor des Landesamts für Straßenbau West, Johannes Strimmer, über die neuen geplanten Lawinenschutzgalerien im Schnalstal gesprochen – nun in der aktuellen Gefahrensituation zeige sich einmal mehr, wie dringend notwendig diese Eingriffe für die Sicherheit der Verkehrsteilnehmer und die Verbindung des Schnalstals nach außen seien, so Mussner.
Zwischen Vernagt und Kurzrass sollen unter der Regie der Landesabteilung Tiefbau zwei Schutzgalerien entstehen. Für die erste rund 300 Meter lange Galerie steht bereits das Vorprojekt. Für die zweite Galerie will Landesrat Mussner in Kürze die technischen Eigenschaften der Landesregierung zur Genehmigung vorlegen.
Mussner nutze die Gelegenheit, den Mitarbeitern des Straßendiensts und allen, die dieser Tage an Einsätzen auf den Straßen beteiligt waren, zu danken. „Gemeinsam können wir viel für mehr Sicherheit auf den Straßen bewegen“, unterstrich Mussner.
Im Obervinschgau und am Alpenhauptmann besteht hohes Gefahrenpotential für Lawinenabgänge bis in die Tallagen, und zwar Lawinengefahr der Stufe 4 (groß) bis 5 (sehr groß). Mit den Schneefällen, die jetzt noch dazukommen, steigt die Lawinengefahr weiter an.
Deshalb hat das Landeswarnzentrum in der Agentur für Bevölkerungsschutz den Gemeinden und Behörden ein Schreiben zugestellt und den Voralarm (Status „Bravo“) ausgelöst, erklärt der Direktor des Landeswarnzentrums Rudolf Pollinger. Das Landeswarnzentrum verfolgt die Lage im ganzen Land aufmerksam und hält Kontakt mit den Behörden.
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